Geschichte
Höchstwahrscheinlich ereignete sich im Ortsteil Kalkriese die so genannte Schlacht am Teutoburger Wald im Jahr 9 n.Chr. Seit 1987 werden dort systematisch wissenschaftliche Ausgrabungen durchgeführt. Neben Zeugnissen einer massiven militärischen Auseinandersetzung zwischen Germanen und Römern wurden auch Reste einer Wallanlage gefunden. Da bislang keine Fundstücke im Zusammenhang mit den kriegerischen Ereignissen jüngeren Datums als der der Schlacht gesichert werden konnten, gilt es als relativ sicher, dass die Schlacht am Teutoburger Wald bzw. die Varusschlacht tatsächlich hier stattgefunden hat. Seit 1993 gibt es in Bramsche/Kalkriese ein Museum, wo viele der interessantesten Funde ausgestellt werden.
Die Dorfbildung Bramsches geht zurück auf die Zeit Karls des Großen (768–814). Urkundlich wird Bramsche erstmals im Jahre 1097 unter der Namensform Bramezeche (gebildet aus den Wörtern Bram = Ginster und Esch = Acker) erwähnt.
1225 kam Bramsche durch Schenkung von König Heinrich (VII.) in den Herrschaftsbereich des Hochstifts Osnabrück. Seit 1615/1617 Flecken (Ort) wird Bramsche 1818 durch Erlass der Königlich Großbritannisch-Hannoverschen Regierung in Osnabrück zum Weichbild erhoben. 1929 erhielt Bramsche volles Stadtrecht. Mit der Gemeindereform von 1972 werden die oben genannten Ortsteile eingemeindet.
Im Mittelalter erreichte Bramsche seine wirtschaftliche Bedeutung, vor allem durch die Jahrhunderte alte Tradition als Stadt der Tuchmacher. An diese Tradition erinnert heute das Tuchmacher-Museum. Osnabrücks großer Sohn Justus Möser erwarb sich große Verdienste um die Tuchmachergilde, indem er 1767 eine neue Gildeordnung ausarbeitete. Auf sein Betreiben erhielten die Bramscher Tuchmacher einen zinslosen Kredit, um ein dringend benötigtes Lagerhaus zu bauen. Als im Jahre 1781 nahezu die gesamten Vorräte einer Feuersbrunst zum Opfer fielen, war es erneut Möser, der durch eine persönliche Bürgschaft für ein Darlehen sorgte, um auch diese Krise zu überwinden. Im Jahre 2002 würdigt die Stadt Bramsche seine Verdienste durch die Benennung eines Platzes und eines Weges nach seinem Namen.
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