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Brasilien

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22.12.2024
08:04
 
 
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Geschichte

1891 wurde der Beschluss, eine neue Hauptstadt für Brasilien zu bauen, in der Verfassung verankert. 1893 grenzte man dann ein 14.400 Quadratkilometer großes Gebiet für deren Bau ab. Am 7. September 1922 fand die Grundsteinlegung für Brasília in der Nähe der Stadt Planaltina statt. Der weitere Ausbau der Stadt zur neuen Hauptstadt von Brasilien wurde durch den Präsidenten Juscelino Kubitschek (1902–1976) angeordnet. Anlass war der Bedarf nach einer neutralen föderalen Hauptstadt. Durch die Lage nahe dem geografischen Zentrum des brasilianischen Staatsgebiets sollte die Entwicklung der Infrastruktur des Binnenlandes gefördert werden.

Im Jahr 1956 befand sich die Gegend weitab von der Zivilisation. Die Stadt Belem war 1600 Kilometer entfernt und Rio de Janeiro 930 Kilometer. Die nächste Eisenbahnstation lag 125 Kilometer weg, die nächste befestigte Straße war 640 Kilometer entfernt, und der nächste Flugplatz lag in 190 Kilometer Entfernung. Sand und Kies waren zwar verfügbar, aber Bauholz musste aus 1.200 Kilometer und Baustahl aus 1.600 Kilometer Entfernung geholt werden.

Mit der Umgestaltung wurde am 22. Oktober 1956 begonnen. Als erstes Gebäude wurde ein provisorischer Präsidentenpalast gebaut (der sog. "Catetinho"). Bereits am 21. April 1960 war die Planhauptstadt fertiggestellt und wurde von Präsident Kubitschek eingeweiht. Brasília löste damit Rio de Janeiro als neue Hauptstadt des Landes ab. Verantwortlicher Stadtplaner war Lúcio Costa. Der Architekt Oscar Niemeyer trug als Chef des staatlichen Bauamtes die Verantwortung für das Projekt Brasília und entwarf die öffentlichen Gebäude. Als Grundriss für die Stadt wurde die Form eines Flugzeuges gewählt. Sie wird architektonisch von der Kathedrale und dem Parlamentsgebäude geprägt. Dieses Projekt trug damals den Namen „plano piloto“.

Zunächst wurden die Ministerien errichtet. Dann sollten andere zentrale Institutionen übersiedeln. Die Angehörigen der alten Familien, die seit Generationen in Rio de Janeiro wohnten, widersetzten sich jedoch dem Umzug nach Brasilia. Die Regierung setzte deshalb den 7. September 1972 als Datum fest, bis zu dem jeder Staatsbeamte bei Strafe des Verlustes seiner Stellung und jeder Diplomat bei Androhung des Verlustes seiner Immunität in Brasilia Wohnung zu nehmen hatte. Dies führte im letzten Augenblick zu einem Wettrennen um die wenigen leeren Wohnungen.

Am 21. April 1962 wurde die Universität von Brasília eröffnet. Wenig später, am 31. Mai, wurde nach zehn Jahren Aufbau die Kathedrale eingeweiht. 1967 wurde der Fernsehturm fertiggestellt, 1977 das Postamt, 1978 der Stadtpark und 1981 die Zentralbank.

Seit 1987 steht Brasília auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes. 1992 ist mit dem Bau der U-Bahn begonnen worden und am 31. März 2001 konnte der erste Streckenabschnitt offiziell eingeweiht werden.

Basierend auf dem Artikel Brasília der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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