Geschichte
Die ältere Geschichte von Bremgarten setzt ums Jahr 1000 ein: Damals entstehen auf der Halbinsel eine Holzburg und, wohl nur wenig später, eine kleine romanische Kirche. Burg, Burgstädtchen und Kirche bilden in den beiden folgenden Jahrhunderten das Zentrum einer mittelalterlichen Herrschaft, die von Wohlen bei Bern bis Worblaufen reicht und den Herren von Bremgarten gehört. Diese werden 1185 erstmals urkundlich erwähnt. Die aufstrebende Stadt Bern nimmt 1298 Bremgarten ein und verkauft es 1306 an den seit 1180 in Münchenbuchsee residierenden Johanniterorden. Im Zug der Reformation von 1528 gelangt der geistliche Besitz erneut an die Stadt, die 1545 die nunmehr weltliche Herrschaft im ungefähren Umfang der heutigen Gemeinde an Hans Franz Nägeli verkauft. Dieser wohl bedeutendste Schlossherr von Bremgarten baut die Burg zu einer Schlossanlage im Stil der Zeit um, während die Kirche ihr gotisches Erscheinungsbild aus dem frühen 14. Jahrhundert beibehält.
Mit einer ersten baulichen Expansion im 18. Jahrhundert beginnt Bremgartens jüngere Geschichte: Das Schloss wird neu gebaut, mehrere Landsitze, grössere Bauernhöfe sowie zahlreiche Kleinbauern- und Gewerbehäuser entstehen. Ende des 19. Jahrhunderts setzt mit dem Ausbau der bedeutenden Industrieanlagen in der benachbarten Felsenau ein nächster Wachstumsschub ein, der allerdings zu einer Verschärfung der alten sozialen und wirtschaftlichen Probleme führt.
1946 will Bremgarten seine Selbständigkeit aufgeben, doch die Stadt Bern lehnt eine Eingemeindung ab. Eine kräftige Finanzspritze löst in den 1950er Jahren die letzte bauliche Expansion in der nur 1,9 km² grossen Gemeinde aus. In den nächsten Jahrzehnten wird hier mehr gebaut als in allen Jahrhunderten zuvor. Das bäuerlich-dörfliche Bremgarten wandelt sich zu einer von Einfamilienhäusern und verdichteten Wohnquartieren geprägten Agglomerationsgemeinde. Mit dem Ausbau des Strassennetzes und des öffentlichen Verkehrs, mit dem Bau von grossen Schul- und anderen Gemeindeanlagen wird auch die Infrastruktur den neuen Verhältnissen angepasst. Zwei Ortsplanungen lenken die Entwicklung in geordnete Bahnen und tragen dazu bei, dass mit der Aarelandschaft, dem Hoger und dem Birchiplateau ausgedehnte, naturnahe Erholungsräume erhalten bleiben.
Die letzten Jahre sind geprägt von einer Konsolidierung des Erreichten und von der Behauptung Bremgartens als gesunde und attraktive Wohngemeinde in nächster Nähe von Bern.
Die als Bremgarten bekannte Rennstrecke, auf der von 1934 bis 1954 der Grosse Preis der Schweiz für Automobile sowie zwischen 1949 und 1954 der Große Preis der Schweiz für Motorräder ausgetragen wurde, lag nicht in der Gemeinde Bremgarten, sondern im Bremgartenwald, der zur Stadt Bern gehört.
Bis 1880 hiess die Gemeinde noch Bremgarten Herrschaft (zur Unterscheidung von dem im gleichen Jahr mit Kirchlindach fusionierten Bremgarten Stadtgericht).
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