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Vereinigtes Königreich

Hauptstadt
London
 
Fläche
243.820 km²
 
Bevölkerung
59.847.000
 
pro km²
245 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
22.12.2024
09:35
 
 
+
»
 

Geschichte

Brighton geht zurück auf eine angelsächsische Gründung aus dem 5. Jahrhundert. In der ersten urkundlichen Erwähnung wird der Ort „Beorthelm's-tun“ (town of Beorthelm) genannt, später „Bristemestune“ und im 16. Jahrhundert dann Brightelmstone, ehe der Ort 1660 erstmals Brighton geschrieben wird. Offiziell gilt dieser Name seit 1810. Brighton liegt im Süden Englands.

1497 wurde ein erster Befestigungsturm in der Nähe des Ortes errichtet. Dennoch wurde das Fischerdorf im Jahr 1514 von der französischen Flotte während eines Krieges nach dem Treaty of Westminster (1511) zerstört und niedergebrannt. Der Ort wurde wieder aufgebaut und 1580 lebten 400 Fischer und 100 Bauern dort, mit ihren Familien also über 2.000 Personen. Um 1660 soll Brighton sogar etwa 4.000 Einwohner gehabt haben, es war also keineswegs ein Dorf, wie mitunter behauptet wird. Im 17. Jahrhundert wurde der Fischfang, von dem die Bevölkerung überwiegend lebte, durch Kriege zwischen Franzosen und Holländern stark in Mitleidenschaft gezogen, da die Fischkutter oft nicht auslaufen konnten.

1703 und 1705 wurde der Ort durch schwere Stürme verwüstet. Es wurden nicht mehr alle zerstörten Häuser neu aufgebaut, denn die wirtschaftliche Krise hielt an, außerdem ging kontinuierlich Land entlang der Küste verloren, da es keine Deiche gab. Zu Anfang des 18. Jahrhunderts hatte Brighton nur noch etwa 1.500 Einwohner. 1753 veröffentlichte der Arzt Richard Russell aus Lewes eine Schrift über die gesundheitsfördernden Aspekte des Meerwassers, vor allem in Brighton. Er errichtete dort ein Haus und schon bald machten sich die Reichen und Kranken auf den Weg an die Küste. Um 1780 herum entwickelte sich Brighton zu einem modischen Kurort. Diese Entwicklung wurde beschleunigt, als 1786 der junge Prinzregent (der spätere König George IV.) hier ein Landhaus kaufte, um den größten Teil seiner Freizeit dort zu verbringen. Er ließ auch den exotisch aussehenden Royal Pavilion errichten, die bekannteste Sehenswürdigkeit der Stadt. Er ähnelt von außen einem indischen Palast, während die Inneneinrichtung chinesisch ist. Seit 1850 ist er im Besitz der Stadt.

Von 1770 bis 1795 wurden 635 neue Häuser in Brighton gebaut. Um 1820 wurden die Viertel Kemp Town und Brunswick Town errichtet. 1823 erhielt der Ort als ersten Pier den Chain pier, 1866 folgte der West pier. Seit 1841 gab es eine Eisenbahnverbindung nach London. 1872 wurde ein großes Aquarium eingeweiht, damals eine internationale Attraktion. Aus Meyers Konversationslexikon von 1898 ist zu erfahren:


„Brighton hat drei Saisons im Lauf des Jahres. Im Mai und Juni ist es fast ausschließlich von den Familien der Londoner Kleinbürger (tradespeople) besucht, im Juli und August von Ärzten, Advokaten, Künstlern ect., und in den Herbst- und Wintermonaten, wenn es an der südlichen Seeküste sonnig warm ist, wimmelt es von Lords und Ladies, die vom Kontinent heimkehren. Die Zahl der Besucher, welche sich längere Zeit hier aufhalten, beträgt jährlich über 80.000“.


Im Jahre 1898 wurde Brighton Zielort eines der ältesten kontinuierlich betriebenen Autorennen der Welt, des London Brighton Run. In diesem Rennen dürfen lediglich Fahrzeuge aus edwardianischer Zeit und den Urtagen der Automobilität teilnehmen, das heißt Fahrzeuge, die ein Baudatum vor dem Januar 1905 ausweisen können.

1930 wurden dann Deiche aufgeschüttet, um die Erosion durch den Seegang aufzuhalten. Während des 2. Weltkriegs wurde Brighton ebenso wie London von der deutschen Luftwaffe bombardiert. Über 5.000 Häuser wurden beschädigt oder zerstört.

Die Universität von Sussex wurde 1962 gegründet. Nachdem Brighton sein städtisches Polytechnikum „Universität“ nennt und die grafschäftliche Universität von East Sussex weit ab im Grünen, zwischen den Zivilgemeinden Stanmer und Falmer, aber noch auf Gemeindegebiet von Brighton & Hove niedergelassen hat, ist es auch eine Universitätsstadt mit zwei Universitäten geworden. Andererseits ist es auch ein hektischer Ferienort mit vielen Antiquitäten- und Buchläden, Restaurants und Spielhallen. Die Stadt wird manchmal auch London by the Sea genannt, wegen seiner Atmosphäre sowie wegen der großen Anzahl von Besuchern aus London, die vor allem an den Wochenenden und während der Sommerferien an die Küste strömen. Im Sommer beherbergt Brighton Tausende von jungen Menschen aus ganz Europa, die hier Sprachkurse belegen.
Im Kongresszentrum von Brighton findet fast alljährlich ein Parteitag einer der drei grossen politischen Parteien statt. Am 12. Oktober 1984 explodierte im Grand Hotel eine Bombe der IRA, vier Menschen starben. Die damalige Premierministerin Margaret Thatcher, die dort abgestiegen war, entkam nur knapp dem Attentat. Einer der Minister, Norman Tebbit, wurde leicht verletzt.

Im Jahr 1997 schlossen sich Brighton und die benachbarten Orte Portslade, Rottingdean und die Stadt Hove zu einer Stadt zusammen.

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