Geschichte
Brjansk wurde vermutlich 985 unter Fürst Wladimir I. von Kiew als Missions- und Verteidigungsvorposten gegründet und 1146 erstmals in einer Chronik erwähnt. Im 13. Jahrhundert wurde es selbständig und war Fürsten- und Bischofssitz. Invasionen der Goldenen Horde und der Litauer führten zum Niedergang. Um 1500 kam das Gebiet endgültig zu Russland.
Im 17. Jahrhundert wurde Brjansk zu einer wichtigen Handelsstadt mit jährlichen großen Jahrmärkten. Mit einem Dekret des Zaren Peters des Großen wurde die erste Schiffswerft gegründet. Die Kriege gegen Asow und Schweden brachten einen erneuten Aufschwung für Brjansk. 1788 wurde eine Waffenfabrik eröffnet. Napoléon Bonaparte versuchte 1812 mehrmals, die strategisch wichtige Stadt zu erobern, scheiterte aber.
Mit den Kommunisten kamen neue Industriebetriebe dazu, es wurden Kraftwerke und Eisenbahnfabriken errichtet. Vom 6. Oktober 1941 bis zum 17. September 1943 war Brjansk von der deutschen Armee besetzt. Die Wälder der Region waren während der Besatzung eines der Hauptaktionsgebiete der Partisanen in Russland. Etwa 60.000 Partisanen waren zeitweise in diesem Gebiet tätig. Wie in anderen besetzten sowjetischen Gebieten fanden auch hier regelmäßig Hinrichtungen von „vermeintlichen“ und echten Partisanen statt. Jene Bevölkerung, die nicht von der Roten Armee rechtzeitig evakuiert werden konnte und bleiben musste, hatte unter der deutschen Besetzung zu leiden. Vieh und Lebensmittel wurden nach Deutschland transportiert, so dass die Bewohner der Stadt nur noch ein Minimum der zur Verfügung stehenden Nahrung erhielt. Arbeit gab es kaum noch, da viele Betriebe und Fabriken von den Deutschen geschlossen und/oder zerstört wurden. Seit 1942 wurden zudem viele Bewohner im arbeitsfähigen Alter nach Deutschland verschleppt, um dort Zwangsarbeit zu leisten.
Bei der Befreiung im September 1943 hatte Brjansk nur noch etwa 5.000 Einwohner.
Heute ist Brjansk ein wichtiger Industriestandort. Es werden elektronische Bauteile, Turbinen, Lokomotiven und viele andere Güter produziert. Außerdem ist Brjansk Verwaltungs- und kulturelles Zentrum der gleichnamigen Oblast sowie Eisenbahnknoten mit großem Rangierbahnhof.
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