Geschichte
Obwohl Buchholz in den heutigen Grenzen eine recht junge Stadt ist, reicht die Geschichte weit zurück.
Ältestes Zeugnis menschlicher Besiedlung im Stadtgebiet Buchholz ist ein Lagerplatz der Hamburger Kultur (13.000-10.000 v. Chr.), der zum Ende der letzten Eiszeit angelegt wurde. Bekanntere Denkmäler aus vorgeschichtlicher Zeit sind das Großsteingrab im Klecker Wald und verschiedene Hügelgräbergruppen, die von der Einzelgrabkultur bis in spätsächsische Zeit datieren. Insgesamt sind im Stadtgebiet annähernd 560 archäologische Fundstellen bekannt.
Der Ortsteil Sprötze wurde als Sproccinla 1105, der Ortsteil Steinbeck 1331 erstmals erwähnt. 1432 wird Buchholz erstmalig im „Winsener Schatzregister“ als Dorf „Bockholte“ genannt. Es besteht damals aus wohl nur sechs Hofstellen.
1527 wird Buchholz evangelisch. 1654 wird die erste Schule in Buchholz gebaut.
Laut Amtslagerbuch des Amtes Harburg hat Buchholz 1667 14 Hofstellen, eine Schule und einen Krug. Die Ackerfläche beträgt 45,5 ha. 1699 wird der erste Feuerlöschverband gegründet.
Von 1803 bis 1814 besetzen Napoleons Truppen das Dorf. In dieser Zeit wird die Chausse Bremen-Hamburg (heutige B 75) gebaut.
Am 15. Mai 1857 erhält die Gemeinde Buchholz die Selbstverwaltung.
Am 1. Juni 1874 wird die Eisenbahnstrecke Hamburg – Bremen mit dem Bahnhof in Buchholz dem Verkehr übergeben. Die Strecke Buchholz-Lüneburg wird eingeweiht. Sie erhält einen eigenen Bahnhof.
1899 eröffnet ein Imprägnierwerk (Julius Rütger aus Berlin) südlich des Bahnhofs, mit anfangs etwa 50 Arbeitern. Um 1900 entsteht ein Kalksandsteinwerk gegenüber dem Bahnhof. Nach dem Ersten Weltkrieg wird daraus eine Mehlfabrik, später eine Fassfabrik. Heute befindet sich auf dem Gelände die Reihenhaussiedlung Bremer Reihe (seit 1963).
1901 wird die Eisenbahnstrecke Buchholz-Soltau eingeweiht. Im gleichen Jahr entsteht ein Wasserwerk (besteht bis 1923). Im folgenden Jahr wird die Eisenbahnstrecke Buchholz-Bremervörde eingeweiht (Abschnitt Buchholz-Hollenstedt 1968 stillgelegt).
Am 8. Juni 1925 wurde in Buchholz durch Otto Telschow die erste NSDAP-Ortsgruppe des nördlichen Niedersachsen gegründet. Telschow wurde später Gauleiter des Gaus Ost-Hannover, dessen Sitz bis zum Sommer 1932 in Buchholz war, bevor dieser zuerst nach Harburg und später nach Lüneburg verlegt wurde. Der Ort blieb trotz dieser Verlegung jedoch ein Zentrum nationalsozialistischer Politik in der Region. So stand in Buchholz in der Geraden Straße die am 4. November 1934 eingeweihte Ehrenhalle der Nationalsozialisten, welche die wichtigste nationalsozialistische Kult- und Feierstätte im Gau Ost-Hannover war. Auf dem Schornstein der o. g. Fassfabrik an der Bremer Straße und damit in Sichtweite der sog. Ehrenhalle wehte die Hakenkreuzfahne. Diese Fahne haben ein paar Arbeiter, die in der damals verfolgten SPD organisiert waren, bei Nacht und Nebel heruntergeholt und einige Tage versteckt. Sie wurde anonym per Post an die NSDAP nach Harburg geschickt.
1936 wird das Teilstück Dibbersen – Sittensen der Reichsautobahn (A1) dem Verkehr übergeben.
Am 19. April 1945 rücken britische Panzer in Steinbeck ein, am 6. Juni 1945 setzt die Militärregierung einen provisorischen Gemeinderat ein. Im Gasthaus „Hohe Luft“ in Steinbeck wurde über die kampflose Übergabe der Stadt Hamburg an die Engländer verhandelt. Der Verhandlungstisch ist dort noch heute zu sehen.
Am 15. Juli 1958 wird Buchholz Stadt und erhält am 14. Dezember 1959 den Namenszusatz „in der Nordheide“, der ab dem 1. Januar 1960 offiziell verwendet wird. Am 1. Juli 1972 werden die Dörfer Dibbersen, Holm, Holm-Seppensen, Seppensen, Sprötze, Trelde und Reindorf im Zuge der Gemeindereform nach Buchholz eingemeindet. Die Einwohnerzahl der Stadt erhöht sich um 50 %. Im gleichen Jahr werden das Hallen- und Freibad Herrenheide und die Kreis-Sonderschule eingeweiht und das Abwassernetz der Stadt an den Abwasserkanal des Landkreises angeschlossen.
1981 verliert die Eisenbahnstrecke Buchholz - Lüneburg ihren Personenverkehr und wird 1988 endgültig stillgelegt. Der Abschnitt Buchholz - Jesteburg ist heute Teil der Güterumgehungsbahn zum Rangierbahnhof Maschen.
Basierend auf dem Artikel Buchholz in der Nordheide der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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