Geschichte
Die Landstriche entlang des Peenestromes westlich der Insel Usedom waren bis ins 12. Jahrhundert mit dichten Urwäldern bedeckt, so auch das Gebiet des heutigen Ortes Buddenhagen.
Im 4. und 5. Jahrhundert war dieses Gebiet von germanischen Stämmen bevölkert, die nach und nach abwanderten und an deren Stelle sich bis ins 11. Jahrhundert slawische Stammesgruppen, die von Osten her vordrangen, niederließen.
Im 12. Jahrhundert zogen christliche deutsche Siedler in die letzten noch von „Heiden“ bevölkerten nördlichen Gebiete bis zur Ostsee vor. Sie begannen mit der Christianisierung der ansässigen slawischen Stämme und rodeten große Waldflächen, um ihre Siedlungen anzulegen.
In einer Urkunde der Greifswalder Marienkirche wurde der Ort Buddenhagen erstmals im Jahr 1387 erwähnt. In der Urkunde wurde der Name Eghard Budde genannt. Der Ortsname könnte somit aus Budde für den Lokator und hagen für Rodung entstanden sein.
Aus der Siedlung Buddenhagen wurde bis ins 19. Jahrhundert ein Bauern- und Büdnerdorf, das Ende des 19. Jahrhunderts in den Gemeindestatus gehoben wurde.
Während des Dreißigjährigen Krieges (1618 bis 1648) griff auch Schweden unter König Gustav II. Adolf in die Kriegshandlungen ein. Sie landeten 1630 in Pommern und besetzten in den folgenden Jahren das gesamte Gebiet Pommerns, zu dem auch Buddenhagen gehört. Buddenhagen war somit bis 1815 Schwedisch-Pommern zugeordnet.
Gustav II. Adolf, der seine Truppen siegreich bis in weite Teile des deutschen Gebietes führte, ist am 16. November in der Schlacht bei Lützen tödlich verwundet worden. Sein Leichnam wurde mit einem Trauerzug nach Schweden überführt. Während der lange andauernden Überführung war auch Buddenhagen eine Zwischenstation, in der gastiert und der Leichnam im Forsthaus Buddenhagen aufgebahrt wurde, bevor dieser von Wolgast aus auf dem Seeweg weiter nach Schweden überführt werden konnte.
Zwischen Anklam und Lassan wurde 1896 eine Schmalspurbahn mit Halt in Buddenhagen für den Reise- und Güterverkehr eröffnet. Die Strecke zwischen Buddenhagen und Crenzow wurde 1920 wieder aufgegeben.
Im Jahr 1909 erhielt die Ausweisung als Luftkurort und das ehemalige Kurhaus Waldfrieden wurde
eröffnet. Erst
1921 wurde der Friedhof angelegt und
1929 erhielt der Ort einen Anschluss an das Stromnetz.
Nach dem Bombenangriff durch die Royal Air Force auf die Heeresversuchsanstalt Peenemünde in der Nacht vom 17. zum 18. August 1943 (Operation Hydra), wurden viele der zur Zwangsarbeit an den V-Raketen und zu Bauarbeiten eingesetzten Kriegsgefangenen von Peenemünde und Umgebung nach Buddenhagen evakuiert. Dadurch entstand ein größerer Teil Buddenhagens, der mit Barackenkomplexen, versteckt im angrenzenden Wald, bebaut wurde.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden hier Umsiedler, darunter viele Sudetendeutsche, untergebracht. Seitdem dienen diese Gebäude noch heute als Mehrfamilienhäuser und prägten das Erscheinungsbild Buddenhagens bis 1995 entscheidend.
1995 begann die vorerst letzte große Bebauung des Buddenhageners Gemeindegebietes. Auf dem am alten Gemeindekern angrenzenden Acker entstand ein neues Wohngebiet mit vielen Einfamilienhäusern, die hauptsächlich ehemaligen Wolgaster Bürgern eine neue Wohnqualität im Grünen ermöglichen.
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