Geschichte
Burggrub wurde 1272 zum ersten Mal urkundlich erwähnt und hieß damals Grube. Das Burggruber Gebiet gehörte erst zu den Markgrafen von Schweinfurt und später, wie die meisten Gebiete im Landkreis Kronach, zum Bistum Bamberg, welches das Dorf als Lehen an verschiedene Herren übertrug (z. B. die von der Grube, die von Schaumbburg, die von Rosenau und zuletzt die von Würtzburg. Die Nähe zu Thüringen (damals Wettiner Gebiet) brachte jedoch auch immer Grenzstreitigkeiten mit sich, vor allem mit dem Hause Sachsen-Meiningen, welches auf Burggrub einen großen Einfluss hatte.
1528 hielt die Reformation Einzug und die Gegenreformation blieb wegen des sächsischen Einflusses fruchtlos, sodass Burggrub eines der wenigen überwiegend evangelisch-lutherisch geprägten Dörfer des südlichen Landkreises Kronach ist. Die Lage zwischen dem evangelischen Sachsen (heute Thüringen) und dem katholischen Bamberg brachten vor allem während des Dreißigjährigen Kriegs viel Zerstörung und Leid mit sich; so wurde der Ort mehrmals von Kronacher Landsknechten heimgesucht. Burggrub wurde, wie andere evangelische Orte, geplündert, gebrandschatzt und zerstört.
1806 wurde Burggrub, welches immer auf Bamberger Gebiet stand, trotz Protest des Hauses Sachsen-Meiningen für bayerisch erklärt und die Gebietsstreitigkeiten damit beendet. Doch war die Bevölkerung bis zum Zweiten Weltkrieg sehr auf das evangelische Thüringen ausgerichtet.
1901 wurde von den Sonneberger Puppenfabrikanten Schönau und Hoffmeister am Rande des Ortes eine Porzellanfabirk errichtet, um für ständigen Nachschub an Porzellanpuppenköpfen für die Sonneberger Spielzeugindustrie zu sorgen. Die Firma wurde 1907 von Magnus Leube übernommen, der weiterhin Puppenköpfe herstellte. Während des Zweiten Weltkrieges war die Fabrik an die Firma Siemens verpachtet, die die Produktion kriegswichtiger Produkte aufnahm. Nach dem Krieg wurde die Porzellanfabrik vom Magnus Leubes Enkel, Horst Eversberg, weitergeführt, der die Produktion auf technische Keramik und später Geschirrporzellan umstellte. Die Porzellanfabrik Burggrub produziert auch noch heute unter dem Namen Porzellanfabrik Horst Eversberg GmbH und hatte in Spitzenzeiten über 250 Mitarbeiter, wie in der Porzellanindustrie üblich, zumeist Frauen.
Während der Zeit des Eisernen Vorhangs litt Burggrub sehr unter seiner Lage; die Grenze zu Thüringen lag schließlich nur wenige hundert Meter (an einigen Stellen auch weniger als einen Steinwurf) entfernt; so war in Burggrub, wie an den meisten Ortschaften an der Grenze, die Grenzpolizei stationiert.
1975 verlor Burggrub den Status einer eigenen Gemeinde und bildete zusammen mit Stockheim, Haig, Neukenroth, Reitsch, Haßlach (bei Kronach) und Wolfersdorf eine Gemeinde. Dies ist deshalb erwähnenswert, weil man sich damals gegen einen Anschluss an das evangelische Mitwitz entschied, um wahrscheinlich in den Genuss eines zusätzlichen Feiertages zu kommen. 1987 wurde die Eisenbahnverbindung nach Burggrub geschlossen. Auf dem Gelände des ehemaligen Bahnhofs entstand das heutige Haus der Freiwilligen Feuerwehr Burggrub.
1989 wurde der Eiserne Vorhang geöffnet und Burggrub verlor durch die Wiedervereinigung den Charakter eines Grenzortes. 1992 wurde in der Nähe der bayerisch-thüringischen Grenze die Grenz- und Friedenskapelle errichtet. 2004 wurde eine Ortsumgehung fertig gestellt, um den Schwerlastverkehr auf der Bundesstraße 89 aus dem Ort zu verbannen.
Basierend auf dem Artikel Burggrub (Stockheim) der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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