Geschichte
Seitdem sich das Herzogtum Schleswig im 13. Jahrhundert vom dänischen Königreich gelöst hatte, lag Buhrkall fast im Mittelpunkt desselben. Die Nord-Süd-Handelswege führten jedoch weit westlich und östlich vorbei. Buhrkall blieb eine relativ dünn besiedelte, aber vergleichsweise großflächige Landgemeinde. In administrativer Hinsicht gehörte es zur Schluxharde. Nur wenige Wohnplätze standen zeitweise unter anderen kirchlichen oder adeligen Jurisdiktionen.
Die Schluxharde war ein Teil des Amtes Tondern. Bei der Landesteilung von 1544 fiel das Gebiet an Herzog Johann den Älteren, der hier sein Jagdschloss Grünhof errichtete. Nach dessen Tod 1580 fiel das Amt Tondern an Gottorf, wo es bis 1713/21 blieb. Das Herzogtum Schleswig existierte noch bis 1864 unter der dänischen Krone und wurde im Krieg 1864 von Preußen erobert und annektiert.
Die sozialen Gegensätze waren auf der Geest weit geringer als in den wohlhabenden westlichen und östlichen Landesteilen. Dennoch war Buhrkall die erste ländliche Gemeinde in ganz Schleswig (und in der damaligen dänischen Monarchie einschließlich Holsteins überhaupt, die angesichts neuer und in dieser Form bis dato nicht gekannter Massenarmut (Pauperismus) im 19. Jahrhundert eine Armenarbeitsanstalt einrichtete. Diese populistische Form der Sozialpolitik wurde trotz zahlreicher Zweifel in weiten Teilen des Landes populär. Buhrkall gab seine Anstalt jedoch schon nach zehn Jahren wieder auf.
In der preußischen Zeit wurde das Kirchspiel in die oben genannten zehn Landgemeinden aufgeteilt. Ab 1889 bildeten diese gemeinsam den Amtsbezirk Buhrkall. Das alte Amt Tondern war mit nur wenig veränderten Grenzen zum Kreis Tondern umgestaltet worden. Bei der Volksabstimmung über die nationale Zugehörigkeit 1920 stimmten in Buhrkall 51 % der Stimmberechtigten dänisch und 49 % deutsch. Da die Gemeinde zur Ersten Zone gelegt worden war, wo das Gesamtergebnis für ganz Nordschleswig zählte, blieb sie nördlich der neuen Grenze und ist seither Grenzgemeinde.
Die Verwaltungsreform 1970 entwertete die Kirchspielsgemeinden als politische Entscheidungsträger. Der größte Teil von Buhrkall schloss sich der neuen Kommune Tingleff an. Die beiden westlichen Gemarkungen Grünhof (Grøngaard) und Lüdersholm (Lydersholm) kamen jedoch zur Kommune Tondern.
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