Caldes de Montbui
Caldes de Montbui ist eine spanische Kleinstadt und Thermalbad im Kreis Vallès Oriental in der Provinz Barcelona (Katalonien). Der Ort befindet sich 35 km nördlich von Barcelona und hat ungefähr 14.000 Einwohner, die im Stadtkern und in den Vororten wohnen. Einer dieser Vororte ist El Farell, der auf einem 800 Meter hohen Hügel gebaut wurde. Das gesamte Gebiet von Caldes de Montbui erstreckt sich über ein Gebiet von 38 km².
Der Name von Caldes hat mit dem Wort „cálida“ oder „caliente“ zu tun und bezieht sich auf das heiße Wasser, das aus dem Inneren der Erde bei einer Temperatur von 74 °C fließt. Es ist eine der heißesten Quellen Europas. Die Römer nutzten dieses Wasser schon und erbauten dort eine Badestätte, die sich teilweise bis heute erhalten hat. Es sind die besterhaltenen Thermalbäder der iberischen Halbinsel.
Mit der Nutzung der Thermalbäder begann die städtebauliche Entwicklung der Gemeinde. Der Löwenbrunnen („Font del lleó“), der 1581 gebaut wurde, ist 1822 und 1927 renoviert worden. Dieser befindet sich auf dem Marktplatz, wo auch die römischen Thermalbäder, das Rathaus, das Bad der „Broquetas“ und das Museum de Manolo Hugué sind. Das Wasser kommt immer in gleichbleibender Menge aus dem Brunnen und enthält Chlor, Fluor, Brom und Iod.
Caldes de Montbui hat 2 mit einander verbundene Museen: Casa Delguer und Thermalia. Letzteres befindet sich im architektonisch interessanten Renaissance-Gebäude des ehemaligen Spitals Santa Susanna und ist ebenfalls am Marktplatz und in unmittelbarer Nähe der römischen Thermen gelegen. Es enthält neben Erklärungen zum Thermalismus auch eine Sammlung mit Werken des in Caldes geborenen Malers Manolo Hugué. Durch dessen Freundschaft mit Picasso besitzt das Museum auch Gemälde, Skulpturen und Keramik von Picasso.
Am Rande der Altstadt befindet sich die Marienkirche, die von 1589 bis 1714 erbaut wurde. Ihr Portal gilt als eine der schönsten Kunstwerke des barocken Kataloniens. Auch die salomonischen Säulen sind sehr interessant. Sie stammen von dem französischen Bildhauer Pere Ruppin. Die Kirche hat nur einen einziges Schiff und zwölf Nebenkapellen. Das bedeutendste Kunstwerk der Kirche ist die Holzskulptur „Die Heilige Majestät.“ Es sieht orientalisch aus und kam Mitte des 15. Jahrhunderts durch Zigeuner nach Caldes. Es wird nur der Kopf als Original aufbewahrt, der Rest ist eine Kopie, weil das Original 1936 zerstört wurde.
Was die Wirtschaft anbelangt, verliert die Landwirtschaft durch das Wachstum von Industrie und Dienstleistung an Bedeutung, wobei der Gartenanbau noch immer sehr wichtig ist. Auch der Tourismus spielt auf Grund der Thermalbäder eine bedeutende Rolle. Von der reichen und vielfältigen Gastronomie treten die „carquinyolis“, eine Art von Keksen, und der „llonganissa“, eine Art Wurst, besonders hervor.
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