Flagge von Spanien

Spanien

Hauptstadt
Madrid
 
Fläche
504.790 km²
 
Bevölkerung
43.379.000
 
pro km²
86 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
22.12.2024
05:09
 
 
+
»
 

Geschichte

Die Ursprünge der Ortschaft reichen nach archäologischen Funden bis in die vorrömische Zeit zurück. Der Name des Ortes bezieht sich auf das Geschlecht der Grafen Beni-Gómez. Gómez Díaz und seine Ehefrau Teresa errichteten im Jahre 1077 im Kloster San Zoilo eine Benediktinerabtei und ließen eine Brücke und eine Pilgerherberge bauen.

Literarische Berühmtheit erlangten die Grafen Diego und Fernando Gómez, die "Condes de Carrión", deren Grabmäler im Kloster zu sehen sind. Der Legende nach, die im Heldenepos El Cantar del Mio Cid erzählt wird, sollen die als feige und hinterhältig charakterisierten Grafen gegen den Willen des berühmten kastilischen Ritters El Cid dessen Töchter Elvira und Sol (beides fiktive Namen) geheiratet und ihre Frauen danach misshandelt und verlassen haben. Der Cid tötete beide Schwiegersöhne im Gerichtskampf und verheiratete seine Töchter mit den Königen von Aragonien und Navarra.

Für einen wahren Kern der Sage gibt es indes keinerlei historische Belege; die beiden erwähnten Brüder waren jedenfalls nie mit den Töchtern des Cid verheiratet. Vielmehr dürfte es in der Absicht der Verfasser gelegen haben, den Cid als idealtypischen Ritter darzustellen, dessen Tugenden vor dem Hintergrund solch dunkler Gestalten noch heller und reiner erstrahlen. Die Historiker nehmen ferner an, dass der Verfasser des Epos eine zu seiner eigenen Zeit bestehende Fehde mit den Nachkommen der Grafen von Carrión in die Vergangenheit projiziert hat. In der Geschichte des Streites von El Cid mit seinen Schwiegersöhnen spielt auch das heute noch in Madrid verwahrte Schwert Tizona eine Rolle (weitere Einzelheiten siehe dort).

Im Hochmittelalter war Carrión de los Condes eine sehr wohlhabende Stadt, in der Reichstage und Synoden abgehalten wurden. Der Pilgerführer Liber Sancti Jacobi im Liber Sancti Jacobi rühmt es als reich an Brot und Wein.
Das Portal der romanischen Jakobskirche zeigt 22 Handwerker, die durch die zahlreichen Pilger reichlich Arbeit fanden. Die andere romanische Kirche des Ortes, Santa María del Camino, zeigt das "Stierwunder", bei dem 100 junge Mädchen, die als Tribut an die Mauren ausgeliefert werden sollten, von zwei Stieren gerettet wurden. (Hintergrund sind die maurischen Tributforderungen an Andersgläubige, auf denen der maurische Haushalt zu großen Teilen basierte. In der Propagandamaschinerie der Reconquista wurde dann geschickt die Doppelbedeutung des Wortes Doncella = Jungfrau = Name eines Goldstücks genutzt.)

Carrión de los Condes ist Geburtsort des bedeutenden Dichters und Humanisten Iñigo López de Mendoza, Marqués de Santillana.

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