Castiglione del Lago
Die italienische Gemeinde Castiglione del Lago liegt 304 Meter über dem Meeresspiegel am Westufer des Trasimenischen Sees (Provinz Perugia, Region Umbrien) und ist mit 14.997 Einwohnern (Stand am 30. Juni 2006) der größte Ort am See.
An der Stelle des heutigen Ortes war in der Vorzeit die vierte Insel, von der durch das kontinuierliche Absinken des Wasserspiegels seit dem Mittelalter eine hügelige Halbinsel zurück blieb. Bereits in der Pfahlbauten-Kultur besiedelt, war Castiglione in der Etruskerzeit ein wichtiges Zentrum. Unter römischer Herrschaft wurde am selben Ort eine neue Stadt, Novum Clusium gegründet, die bei Plinius erwähnt wird.
Gegen Ende des 11. Jahrhunderts gehörte der Ort zum immer mächtiger werdenden Stadtstaat Perugia. Friedrich II. ließ dann die Burg zur Rocca del Leone (Löwenburg) ausbauen, was später zum heutigen Namen Castiglione führte. Die Burg zählte zu den größten Europas und galt als uneinnehmbar. Nach wechselvoller Geschichte wurde Castiglione im 18. Jahrhundert Teil des Kirchenstaates.
Mit der gut erhaltenen Stadtmauer und der Burg präsentiert sich die Stadt ganz mittelalterlich, das Umland ist durch wenig schöne Neubauten zersiedelt. Der historische Ortsteil der Stadt blickt auf den See. Der seeabgewandte Westteil, mit der Piazza Mazzini ist der belebte Mittelpunkt. Castiglione ist das touristische Zentrum am Trasimenischen See mit allen Einrichtungen für Bade- und Wassersport.
Die Stadt ist Mitglied der Cittaslow, einer 1999 in Italien gegründeten Bewegung zur Entschleunigung und Erhöhung der Lebensqualität in Städten.
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