Wirtschaft
Chambishi wird heute wie Maamba von chinesischen Investitionen dominiert. Chambishi Mining wurde von Chinesen gekauft. Sino-Metals Leach Zambia produziert 8.000 t Kupferkathoden pro Jahr, eine Investition von US-Dollar 15 Mio, einen jährlichen Umsatz von US-Dollar 60 Mio und staatliche Steuergewinne von US-Dollar 20 Mio. Daneben betreiben die Sino-Acid Zambia, Tochter von China Non-Ferrous Metals Group Corporation und China Hainan Sino-Africa Mining Investment, eine Säurefabrik mit 220 Beschäftigten für 40.000 t Säure im Jahr mit einer Investition von US-Dollar 4,6 Mio, einem jährlichen Umsatz von US-Dollar 8 Mio und staatlichen Steuergewinnen von US-Dollar 2,5 Mio. Im November 2006 wurde zwischen China und Sambia ein Abkommen geschlossen über die Errichtung einer Kupferschmelze mit einem jährlichen Ausstoß von 150.000 t ab 2008. Die Kosten betagen 220 Mio US-Dollar, die China finanziert. Es werden 1.000 Jobs erwartet und eine Steigerung der Exporterlöse um 450 Mio US-Dollar.
Im August 2006 gab es die ersten Unruhen. Nach Angaben von Arbeitern und der Polizei schoss ein chinesischer Manager in die Menge, wo er fünf Arbeiter verwundete. Das Management seinerseits beschuldigt die Polizei, geschossen zu haben. Die Gewerkschaft klagte, Chambishi Mine würde nur US-Dollar 100 pro Monat und Arbeiter bezahlen, Konkola Copper Mine (staatlich kontrolliert) hingegen US-Dollar 425. Gleichzeitig legte die sambische Propagandamaschine los: Chinesische Firmen würden nach dem armen Kontinent greifen, der auf Investitionen und Arbeitsplätze dringend angewiesen sei. Die Chambishi-Unruhen aber hätten gezeigt, dass die Chinesen nicht nur geringste Löhne zahlten, sondern auch die Märkte mit ihren Billigprodukten überschwemmen würden, was zu einem dramatischen Verlust inländischer Arbeitsplätze und zu entsprechenden ressentimentgeladenen Unruhen führe.
Tatsächlich sind mit den chinesischen Investitionen auch chinesische Händler in die Stadt gekommen. Wie bei vergleichbaren Investitionen in Angola, Nigeria und Marokko haben die Chinesen sehr rasch eine eigene Warenlogistik aufgebaut, die am offenen Markt viel Kaufkraft, vor allem nicht nur chinesische abschöpft. Zudem leben die Arbeiter aus China in abgesonderten Siedlungen ohne jeden Kontakt mit den Einheimischen. Kurz, es baut sich ein Konfliktpotential auf, das westliche Investitionen rehabilitieren dürfte. Denn wo Chinesen investieren, hat jede westliche Firma abgelehnt - weil die sozialen Kosten inakzeptabel und die Steuergewinne des Staates zu massiv sind. Chambishi ist deshalb wie auch die indischen Investitionen in Kawambwa ein wichtiges, zukunftweisendes Lehrstück. Westliche Investitionen finden sich sehr wohl in Chambishi, nämlich im Cobaltsektor. Der wirft die für die sambische Gier nötigen Gewinne ab.
Basierend auf dem Artikel Chambishi der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen