Wirtschaft
Chavuma ist anders als die anderen Distrikthauptstädte der Nordwestprovinz kein verschlafener Ort im sambischen Hinterland. Es ist eine Marktstadt, wo grenzüberschreitend Waren von Händlern beider Staaten angeboten werden. Die Nähe der Grenze hat die Stadt immer geprägt. Das etwa hundert Kilometer nördlich gelegene Cazombo am Sambesi war wegen seiner geteerten drei Kilometer Landbahn ein schwer unkämpfter Platz und für die UNITA der Nachschubweg schlechthin. Das machte Chavuma nicht nur wiederholt zum Ziel von Flüchtlingswellen. sondern auch von Angriffen der UNITA. Bis dahin war Chavuma eher als kleines Dorf und Produzent von Reis, Kassava, Erdnüssen und Mais bekannt sowie wegen seiner schlechten Infrastruktur gefürchtet.
Das hat sich grundlegend geändert. Seit 2004 ist der Ort an das nationale Stromnetz angeschlossen, was fast schlagartig die Entwicklung anschob. In kürzester Zeit wurden feste Gebäude errichtet, Unternehmen gegründet und Büros für Vertreter von Regierung und Verbänden hochgezogen. Die Währung dafür sind offenbar Diamanten aus Angola und Kobalt auf dem nicht sehr weit entfernten Kongo. Die Desorganisation in Angola und Kongo macht Chavuma zum zentralen logistischen Stützpunkt der angrenzenden Provinzen der Nachbarn. Für diese Einnahmen baute die staatliche ZESCO sofort in nur sechs Monaten eine komplette Stromversorgung bis in diesen entlegenen Winkel. Ob die M8 dafür geteert wird, bleibt eher zweifelhaft. Auch die zahlreichen Straßensperren werden bleiben.
Im Jahr 2005 wie auch 2006 lag Chavuma hinter Livingstone an zweitletzter Stelle in der Rangliste der Zahl der Nahrungsmittelhilfebedürftigen in den Distrikten Sambias. Das ist in dieser Provinz eine ganz ungewöhnliche Zahl und deutet auf eine gravierend Umschichtung in der Bevölkerung in dieser Stadt. So etwas trägt kein Dorf von Subsistenzbauern, sondern verlangt gut ausgebildete und organisationserfahrene Zuwanderer.
Am 23. Oktober 2006 meldet BBC, in Sambia seien erstmals Öl- und Gasvorkommen entdeckt worden. Für genaue Untersuchungen der Gebiete in den Bezirken Chavuma und Zambesi wolle Präsident Mwanawasa ausländischen Ölkonzerne gewinnen.
Basierend auf dem Artikel Chavuma der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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