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Peru

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21.12.2024
15:14
 
 
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Wirtschaft

Hauptpfeiler der regionalen Wirtschaft ist die Landwirtschaft (152.387 ha) mit Milchviehhaltung in extensiver Weidenhaltung (120.558 ha), wobei der weiße Käse aus Chiquián bis nach Lima und Huaráz verkauft wird und das Haupthandelsprodukt – neben Honig und Textilien - in Conococha ist. Rind-, Schaf- und Schweinefleisch sind weitere Produkte der Viehhaltung und werden ebenfalls in Huaraz, Barrancas und Lima gehandelt. Die Wolle der Schafe sowie der ebenfalls auf den Hochweiden gehaltenen Alpakas und Lamas spielt nur eine untergeordnete Rolle, meist zum Eigenverbrauch oder für die Touristenindustrie der Huarasinos (Huaraz-Bewohner).

Die Hauptprodukte der Ackerwirtschaft sind verschiedene Sorten Mais, Kartoffeln und Weizen. Gerste, Quinoa, Luzerne, Zwiebeln, diverse Bohnensorten und Basilikum werden für den Eigenverbrauch bzw. für die Viehhaltung angebaut. Der Anbau von Amaranth, Olluco, Roggen und Ocas ist in den letzten 20 Jahren fast vollständig verloren gegangen.

Die Kartoffeln wurden früher in dem indianisch typischen Mischanbau verschiedener farbiger Kartoffelsorten, z. B. mit lila, roten oder rosa Kartoffelfleisch, angebaut. Dies verliert sich und gibt es fast nur noch eine große gelbe Hybride aus den USA. Erhalten sind noch die verschiedenfarbigen Maissorten, die verschiedenen Zwecken dienen. Besonders hervorzuheben ist eine weiße, großkörnige Sorte, deren reife Körner mit Pflanzenasche und Wasser gekocht und getrocknet haltbar gelagert werden können und als Mote zu allen Gerichten – wieder aufgekocht – gereicht werden oder als Suppeneinlage dienen. Des Weiteren eine gelbe, kleinkörnige Sorte, wahrscheinlich eine Zuckermaisvariante, die halbreif im Kolben in Salzwasser gegart wird und mit dem typischen Käse genossen wird. Sehr wichtig ist auch eine bräunlich gestreifte Sorte, die geröstet und gesalzen als Brotersatz diente. Diese wird Cancha genannt.

Die Struktur der Landwirtschaft beruht auf Kleinbauern mit teilweise nur wenigen Quadratmeter bis 1 ha großen Feldern. Diese werden immer noch mit der Hand und einfachen Geräten, z. B. der Hacke, bearbeitet, wobei oft die Hilfe von Tagelöhnern für schwere oder aufwendige Arbeiten genutzt wird. Außerdem werden größere Felder und die Hochweiden von den Mitgliedern der „Comunidad“, der Gemeinschaft der ortsansässigen Bauern, bearbeitet. Die Comunidad stellt zunehmend Trecker zur Verfügung, die sich aber nur teilweise einsetzen lassen, da die meisten Acker- und Weidenstücke zu klein sind, eine zu große Neigung am Hang haben oder nicht für so großen Maschinen erreichbar sind.

Alle Felder müssen in der Trockenperiode per Umleitung von Bächen gewässert werden. Die Verteilung des Wassers geschieht durch die Junta de Regantes (Rat der Bewässerer) und ist streng geregelt. Die Bewässerungskanäle sind in der gleichen effektiven Technik erbaut, wie sie schon zu Zeiten der Inkas gab, also als offene, mit oft mit flachen Steinen ausgelegte Kanäle, deren Zuflüsse durch Steine und Grassoden geschlossen werden. Die Felder liegen in verschiedenen Höhenlagen und gestatten so den Anbau verschiedene Feldfrüchte, wie Obst unten am Fluss, Weizen auf 3.000 m Höhe oder Weiden und Gerste über 4.200 m Höhe. Die besten Äcker und großen, zusammenhängenden Flächen gehören Haziendas, die prinzipiell von weißen Familien bewirtschaftet werden. Sie liegen oftmals am Fluss des Talgrundes oder in den sanften Hanglagen. Es sind ca. 10 Familien in der Umgebung von Chiquián, die nur für die Versorgung der Küste und Limas produzieren und große Maschinen einsetzen.

Im Ort sind noch einige Werkstätten wie z. B. Möbeltischler, Schweißer und Bäcker zu nennen.Es gibt örtliches Bauhandwerk, Transportfirmen und sowie Hotels, Restaurants und den Handel. Allerdings sind die handwerklichen Berufssparten nur zum Eigenverbrauch der Chiquianos da.

Seit den Zeiten des deutschen (deutschstämmigen?) Pfarrers Fink (von Mitte der 70er bisMitte der 80er des 20. Jahrhunderts) sind die Frauen Chiquiáns für ihre kunstvollen Musterstrickereien berühmt. Die Nonnen lassen heute noch Pullover in Manufaktur zum Verkauf in Europa herstellen.Die Verarbeitung von Wolle und das Spinnen und Weben sind aussterbende handwerkliche Künste.

Basierend auf dem Artikel Chiquian der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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