Geschichte
In der Nähe der Stadt wurden Reste eines slawischen Burgwalls gefunden, jedoch ist nachgewiesen, dass bis zur Mitte des 13. Jahrhunderts das Gebiet wüst lag. Um 1250 entstand eine neue Siedlung mit Einwanderern aus dem Westen. Unter dem Namen Freienwalde verliehen die Brüder Wedego und Henning von Wedell dem Ort 1338 das Magdeburger Stadtrecht.
Zu Beginn des 15. Jahrhunderts waren die Eigentumsrechte an Freienwalde geteilt, der Bischof von Cammin und der Markgraf von Brandenburg waren je zur Hälfte die Stadtherren. 1603 wurde Freienwalde pommersches Lehen, fiel aber nach dem Aussterben des pommerschen Herrscherhauses wieder an Brandenburg zurück. Im Dreißigjährigen Krieg fielen 95 Prozent der ehemals 760 Einwohner der Pest zum Opfer. Die Überlebenden zogen sich bis nach Polen zurück, kehrten aber nach dem Krieg in ihre Stadt zurück.
Bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts stieg die Einwohnerzahl Freienwaldes nicht über 1.000. Als Freienwalde mit der preußischen Verwaltungsreform 1816 in den Kreis Saatzig eingegliedert wurde, lebten 1.007 Menschen in der Stadt. Der Lebensunterhalt wurde hauptsächlich durch die Landwirtschaft bestritten. Erst mit dem Bau der Chaussee nach Stargard 1843 und der Errichtung der Bahnlinie Stettin–Danzig 1859 stellte sich ein wirtschaftlicher Aufschwung ein, durch den sich Freienwalde zu einem regionalen Handwerks- und Handelszentrum entwickelte. Bis 1939 stieg die Einwohnerzahl auf 3.411 an. 1941 erreichte die von Berlin nach Königsberg geplante Autobahn die Stadt, vor ihren Toren wurde der Bau eingestellt. Während der Einnahme Freienwaldes durch die russischen Truppen Anfang 1945 wurde die Altstadt mit Ausnahme der Marienkirche zerstört.
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