Geschichte
Die Gegend um Colombes ist seit prähistorischer Zeit besiedelt. Der Ortsname stammt vom Lateinischen columna = Säule und erinnert entweder an eine megalithische Kultsäule oder an die Säulen einer gallo-romanischen Villa, die sich hier befand. Für die merowingische Zeit ist ein Grabfeld belegt. Das Dorf Colombes war seit dem frühen Mittelalter der Abtei von Saint-Denis unterstellt. Mit dem Bau des Pont de Neuilly über die Seine verbesserte sich die Verkehrslage des in einer Seine-Schleife gelegenen Ortes, wovon der Handel profitierte, sodass sich im Ort zunehmend wohlhabende Kaufleute niederließen; auch Königin Henrietta Maria von Frankreich, die Tochter von Heinrich IV., hatte eine enge Beziehung zu diesem Ort, wo sie seit 1657 lebte und 1669 schließlich auch starb.
Zu Beginn des 19. Jhs. wurden zwei weitere Seine-Brücken erbaut, der Pont de Bezons (1811) und der Pont d'Argenteuil (1832). Einen Bahnanschluss mit den Bahnhöfen Colombes-Centre und Bois-Colombes kam in den 1850er Jahren hinzu. Impressionisten, wie Monet, Caillebotte und Sisley, kamen nach Colombes, um den malerischen Flusshafen Petit Gennevilliers zu besuchen. Obwohl die Ortsteile Bois-Colombes und Garenne 1896 bzw. 1910 von der Gemeinde Colombes getrennt wurden, wuchs diese stetig weiter und erreichte zu Beginn des 20. Jhs. 10.000 Einwohner. Größere Unternehmen siedelten sich hier an, so 1911 der Reifenhersteller Goodrich, 1917 der Flugzeughersteller Amiot oder die Telefonfabrik Ericsson und der Motorenbauer Gnôme. Daneben wurde Colombes bekannt als Zentrum der Parfumherstellung mit Unternehmen wie Guerlain, Sauzé und Dorin.
Zwischen den Weltkriegen entstanden in Colombes moderne Wohnsiedlungen. Die Stadt wurde aber vor allem als Zentrum des Sports überregional bekannt. Auf der Ile Marante entstand ein Sportkomplex mit Schwimmbad, Eisbahn und Tennisplätzen. Anlässlich der Olympischen Sommerspiele 1924 von Paris entstand ein 60.000 Besucher fassendes Stadion, das seit 1929 den Namen des prominenten Rugby-Spielers Yves du Manoir trägt und das auch ein Austragungsort der Fußball-Weltmeisterschaft 1938 war.
Im Zweiten Weltkrieg blieb Colombes von Zerstörungen weitgehend verschont. Hier bestand ein Lager, in dem vorübergehend auch der Journalist Otto Leichter, der Schriftsteller Soma Morgenstern und der Künstler Erich Sauer interniert waren. In der Nachkriegszeit wurde die Infrastruktur weiter ausgebaut. So entstand ein zusätzliches Gymnasium und das Krankenhaus Louis Mourier, außerdem erhielt Colombes Anschluss an die Autobahn A 86.
Basierend auf dem Artikel Colombes der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen