Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes erfolgte 1115 unter dem Namen Corbere; auch die latinisierten Namen Corbaria und Corberia sind bezeugt. Seit dem 11. Jahrhundert ist die Herrschaft Corbières belegt. Vermutlich stammten die Herren von Corbières vom gleichen Adelsgeschlecht ab wie die Grafen von Greyerz und die Herren von Grandson. Die Herrschaft umfasste das rechte Ufer der Saane zwischen Broc und La Roche sowie das gesamte Jauntal. Ein kleines Gebiet auf der Westseite der Saane gehörte ebenfalls zu Corbières. Auch die Schenkungen an die Abteien Lac de Joux, Montheron und Hauterive zeugen vom grossen Landbesitz der Herren von Corbières.
Das Städtchen Corbières wurde um 1200 gegründet. Dessen Schicksal war eng mit der Geschichte der Herrschaft Corbières verbunden. Um 1225 wurden die westlich der Saane gelegenen Herrschaftsgebiete in der neuen Herrschaft Vuippens zusammengefasst. Im Jahr 1250 begaben sich die Herren von Corbières zusammen mit den Grafen von Greyerz unter die Lehnshoheit der Savoyer. Zu dieser Zeit erlangten Charmey und Jaun unter den Seitenlinien der Herren von Corbières eine gewisse Eigenständigkeit. Im Verlauf des 14. Jahrhunderts folgte der rasche Niedergang der Herren von Corbières: die Hauptlinie erlosch 1363, während die Seitenlinie von Charmey bereits 1361 ausstarb; nur Jaun blieb bis im 16. Jahrhundert im Besitz einer zweiten Nebenlinie.
Im Jahr 1375 fiel Corbières zusammen mit der gesamten Herrschaft an das Haus Savoyen. Der Marktflecken verlor damals seine erweiterten Rechte, wurde aber immerhin 1390 von den bis dahin an Savoyen zu zahlenden Zinsabgaben befreit. Unter savoyischer Oberhoheit erhielt die Herrschaft Corbières den Rang einer Kastlanei. Durch Kauf kam das Gebiet 1454 an die Grafschaft Greyerz, und 1475 wurde ein Burgrechtsvertrag mit Freiburg abgeschlossen. Aufgrund seiner finanziellen Schwierigkeiten musste Graf Michael von Greyerz die Herrschaft Corbières 1553 an Freiburg verkaufen. Diese richtete die Vogtei Corbières ein, die bis 1798 Bestand hatte. Nach dem Zusammenbruch des Ancien régime (1798) war Corbières während der Helvetik Hauptort der gleichnamigen Unterpräfektur, die 1803 in den Status eines Bezirkes erhoben wurde. 1848 wurde der gesamte Bezirk Corbières in den Bezirk Gruyère eingegliedert und Corbières verlor seinen Status als Bezirkshauptort.
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