Geschichte
Mit seinen Schluchten und Bergen hat Corte schon immer eine bedeutende militärische Rolle gespielt. Im 9. Jahrhundert war der Ort eine wichtige Stadt und die Genuesen haben sich ihrer im 13. Jahrhundert bemächtigt.
1419 eroberte der Lehnsherr Vincentello d'Istria den Ort und errichtete die Zitadelle. Später erhielt die Bank des Hl. Georg (das militärische Finanzinstitut der Genuesen) die Stadt aus den Händen der Lehnsherren von Campo Fregosso.
Während der kurzen französischen Zugehörigkeit schickt 1553 der Marschall von Thermes Sampiero Corso als Befreier in die Stadt: Die Bewohner übergeben ihm freiwillig die Schlüssel.
Nach der Unterzeichnung des Vertrags von Cateau-Cambresis 1559, fällt Korsika jedoch wieder an Genua zurück.
Im Jahre 1734 bemächtigten sich die Franzosen jedoch wieder der Stadt.
1745 erobern die Einheimischen unter Jean-Pierre Gaffori (dem "Schützer der Nation") die Stadt erneut. 1751 betraut die "Consulta von Orezza" ihm mit der Exekutivgewalt.
Zwischen 1755 und 1769 war Corte die Hauptstadt des unabhängigen Teils von Korsika unter Pascal Paoli. Dieser "aufgeschlossene Despot", Freund von Jean-Jacques Rousseau und James Boswell, reorganisierte Korsika als Staat und gab diesem eine demokratische Verfassung. In ihr waren bereits Gewaltenteilung und Völkersouveränität verankert. Gleichzeitig gründete er die erste (und bis heute einzige) Universität Korsikas im Nationalpalast. Genua behielt jedoch die Vormachtstellung an der Küste.
Da sich Paoli weigerte mit Genua zu verhandeln, wendet sich diese Republik an Frankreich. Unter Choiseul, einem Minister von Ludwig XV., wird die Insel im Vertrag von Versailles 1768 an Frankreich verkauft. Dieser "Verkauf" veranlasste Paoli und seine Landsleute zu einem neuen Aufstand. Nach der Niederlage von Ponte Novu im Mai 1769 zieht sich Paoli nach Corte zurück, doch nach vergeblichen Widerständen fällt die Stadt wieder in die Hände der Franzosen.
Die Zitadelle von Corte ist die einzige größere militärische Festung im Landesinnern. Der Felsvorsprung wurde bereits im 9. Jahrhundert befestigt. Allerdings wurde erst 1419 die Burg unter dem korsischen Abenteurer Vincentello d'Istria, Vizekönig von Aragonien, gebaut. Besonders beeindruckend ist das "Adlernest", die Südspitze des Felssporns. Es ist über eine Treppe aus "Restonica-Marmor" zu erreichen. Im Innern der Zitadelle gab es ursprünglich kleine Häuser und eine Kapelle. Ludwig XV. und schließlich Ludwig XVI. veränderten diesen Teil und begannen mit dem Bau der Kaserne.
Doch erst unter Louis Philippe erhielt sie ihren endgültigen Aspekt. Er ließ die Häuser und die Kapelle zerstören und die Bewohner im "Lubiacce", einem Gebäude der "100 Bewohner", unterbringen. Die militärischen Gebäude boten zunächst der Garnison Unterkunft und wurden anschließend zu einem Gefängnis für politische Gefangene umgebaut.
Im zweiten Weltkrieg waren dort, z.Z. der italienischen Besetzung, korsische Patrioten eingesperrt.
Ab 1962, nach Ende des Algerienkriegs, war dort die Fremdenlegion stationiert.
Seit dem Abzug der Legionäre 1983 gehört das Gelände der Stadt Corte. Zur Zeit kann man die Einrichtungen besichtigen: Vom "Adlernest" aus hat man einen wunderbaren Blick auf die Umgebung.
Basierend auf dem Artikel Corte der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen