Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung Crawinkel erfolgte 1088 in den Annalen des Klosters von Goseck als Cravunkele.
Das Leben des Dorfes basierte grundlegend auf zwei verschiedenen Erwerbszweigen. Der Wichtigste war der Mühlsteinbruch nahe dem Lütsche-Dorf. Zum anderen war es das Fuhrwesen, welches durch die Lage an der wichtigen Handelsstraße Erfurt–Arnstadt–Zella St. Blasii gute Voraussetzungen hatte.
Das Dorf bekam durch seine Lage zum Jonastal während des Zweiten Weltkrieges eine gewisse Bedeutung. Hier im Jonastal und unter dem Truppenübungsplatz Ohrdruf wurde mutmaßlich eines der Ausweich-Führerhauptquartiere in der Endphase des Krieges gebaut und gilt seit seiner Zerstörung als möglicher Geburtsort des Uranprojekts für eine deutsche Atomwaffenentwicklung, dessen Existenz und Bedeutung allerdings umstritten ist. Möglicherweise aufgrund dieser Lage wurde Crawinkel zu Beginn des Aprils 1945 von einer Waffen-SS-Einheit verteidigt. Die amerikanische III. Armee nahm das Dorf von Zella-Mehlis aus mit Artillerie unter Beschuss. Dadurch wurde das Dorf zu zwei Dritteln zerstört und erst nach einwöchigen Kampfhandlungen besetzt. Mehr als hundert Zwangsarbeiter verschiedener Länder arbeiteten in der Munitionsanstalt, wozu seit 1944 3000 KZ-Häftlinge aus Buchenwald hinzukamen. Viele von ihnen kamen bei einem Todesmarsch 1945 ums Leben.
Ab Juli 1945 wurde das Dorf Teil der Sowjetischen Besatzungszone, ab 1949 der DDR. Mit der Gebietsreform 1952 kam es zum Kreis Arnstadt, nach 1994 wurde es wieder Teil des Landkreises Gotha.
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