Crussow
Crussow ist ein Dorf mit knapp 600 Einwohnern am Südostrand der Uckermark im Nordosten Deutschlands. Es liegt im Landkreis Uckermark östlich von Angermünde und ist seit dem 26. Oktober 2003 Teil dieser Stadt.
Die Umgebung Crussows ist flach bis hügelig und von weiten Feldfluren gekennzeichnet. Die Schildberge zwischen Hauptort und Neuhof erreichen 68 Meter über dem Meer. Waldgebiete befinden sich nordöstlich und südöstlich von Crussow (Gellmersdorfer Forst). Auffallend sind im Gebiet viele kleine abflusslose Tümpel, größere Seen finden sich in nordwestlicher Richtung nahe Dobberzin (Petschsee, Dobberziner See). Zwischen Crussow und Dobberzin wird ein Sonderlandeplatz für Ultraleichtflugzeuge betrieben.
Der Name Crussow kommt aus dem Slawischen und könnte sich von krusa (Birne) oder krus / kruzs (Salzklumpen) herleiten. Auch die Ableitung von einem Namen ist denkbar. Zu Crussow zählen die Gemeindeteile Neuhof und Henriettenhof. Letzteres ist seit 1808 belegt und nach der Frau des Besitzers August Wilhelm Bernsee benannt, der das Vorwerk 1861 erwarb.
1335 wurde Crussow das erste Mal urkundlich erwähnt und lag zunächst im Einflussbereich des Klosters Chorin. Ein Hinweis auf die Existenz der St. Annen-Kirche in Crussow datiert aber bereits aus dem Jahr 1256, sodass im Juni 2006 die 750-Jahr-Feier stattfinden konnte. Bis 1745 war der Ort im Besitz der Familie von Aschersleben zu Crussow und gehörte zu den größten Dörfern der Ostuckermark. In der Zeit des Dreißigjährigen Krieges fielen viele Höfe wüst, 1624 gab es noch 16 Bauern und 11 Kossäten. Letzte Besitzerin vor 1945 war Frau von Langen-Steinkeller zu Birkholz, deren Familie aus der Neumark jenseits der nahen Oder stammte.
1897 lebten in Crussow rund 600 Einwohner. Mit einem Kaufmann, einem Mühlenmeister, einem Schumacher, der Brennerei und der Schmiede galt das Dorf damals in der Umgebung als wohlhabend. Bereits 1953 wurde eine LPG gegründet. 1959 folgte eine Dorfakademie, die Landwirte weiterbildete.
Der Besitzer des Vorwerkes Henriettenhof entdeckte im 19. Jahrhundert auf einem Feld 33 behauene Steinkisten, die, wie sich nach Untersuchungen von Archäologen erwies, etwa 5000 Jahre alt waren. Einige Grabbeigaben und ein menschliches Skelett aus der Jungsteinteit werden heute im Ehm Welk- und Heimatmuseum Angermünde aufbewahrt.
Die Feldsteinkirche in Crussow stammt aus der 2. Hälfte des 13. Jahrhunderts, ihre bronzene Glocke aus dem Jahr 1543. Nachdem die Kirche 1967 wegen Einsturzgefahr gesperrt wurde, konnte sie nach fünfjährigen Sanierungsarbeiten 1988 neu geweiht werden.
Nach anfänglichen Zuzügen aus dem Umland nach der Wende 1990 geht seit einigen Jahren die Einwohnerzahl Crussows zurück.
Der Ortsbürgermeister Crussows ist Ulrich Büttner.
Das Vereinsleben im Ort wird bestimmt vom Dorfverein Crussow 2001 e.V., vom DAV Crussow e.V., vom Flugsportverein Crussow e.V., der Ortsgruppe der Volkssolidarität Crussow sowie dem Sportverein SG Crussow.
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