Geschichte
Erstmals erwähnt wurde das Dorf Damm in der Neumark, als es während der gemeinsamen Regentschaft der Markgrafen Johann I. und Otto III. im Jahre 1261 an den Templerorden übergeben wurde. 1540 erwarb Markgraf Hans von Cüstrin den Ort im Tausch gegen andere Ländereien von den Johannitern, die das Dorf seit 1337 besaßen, zurück und machte ihn seiner Frau Katharina zum Geschenk.
Katharina von Braunschweig gestattete auf dem zum Gutshof gehörigen Land holländischen Tuchmachern, die wegen ihres protestantischen Glaubens die Heimat verlassen mussten, die Ansiedlung und ließ eine Kirche und Schule errichten. 1562 erhielt die Exulantensiedlung Neudamm Stadtrechte verliehen, während Damm ein eigenständiges Dorf blieb. Christoph Runge gründete eine Papiermühle, zu deren Kunden Leonhard Thurneysser zählte, und betrieb ab 1568 eine Buchdruckerei.
Neudamm besaß drei Stadttore, jedoch keine Stadtmauer. Zum Schutz der Stadt dienten ein Wall und mehrere Gräben. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde Neudamm stark zerstört. Seit 1731 war Neudamm Immediatstadt. Im Laufe des 18. Jahrhunderts nahm die Textilherstellung einen weiteren Aufschwung, neben der Tuchmacherei spielte auch die Wollweberei eine immer größere Rolle. 1794 waren in diesen Gewerbe 146 Meister in der Stadt ansässig.
Die Stadt gehörte bis zu dessen Auflösung im Jahre 1836 zum Landkreis Cüstrin, danach bis 1945 zum Landkreis Königsberg Nm. Die Kirche aus dem 16. Jahrhundert wurde 1845 abgerissen. Im Jahre 1852 wurde die Verkehrsanbindung durch den Bau einer Chaussee verbessert, 1882 erfolgte die Inbetriebnahme der Eisenbahn von Küstrin über Neudamm, Soldin und Pyritz nach Stargard. 1880 entstand in der Stadt die erste Hutfabrik. Die Filzhüte aus Neudamm hatten einen guten Ruf und wurden auch außerhalb Deutschlands gern gekauft. 1927 arbeiteten fünf Hutfabriken und neun Tuchfabriken. Ein bekanntes Unternehmen war auch die Druckerei und Zeitschriftenverlag von J. Neumann.
Während des Zweiten Weltkrieges wurde in der Stadt ein Außenlager des KZ Sachsenhausen eingerichtet. 1945 kam die zu einem Drittel zerstörte Stadt zu Polen und erhielt den Namen DÄ™bno. Die deutsche Bevölkerung wurde vertrieben. Zwischen 1950 und 1975 war sie Kreisstadt in der ehemaligen Woiwodschaft Stettin, der Sitz des Powiats war jedoch in Chojna. Von 1975 bis 1998 gehörte die Stadt zur Woiwodschaft Gorzów.
1996 wurden in den Wäldern bei Barnówko und RóżaÅ„sko, nordöstlich von DÄ™bno eine größere Erdöl- und Erdgaslagerstätte aufgefunden und die Stadt erhielt im Volksmund die Bezeichnung „Polnisches Kuweit“. Der Eisenbahnverkehr auf der Strecke Pyrzyce–Kostrzyn nad OdrÄ… wurde im Jahre 2000 eingestellt.
Basierend auf dem Artikel DÄ™bno der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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