Geschichte
Deauville war einst ein kleines Bauerndorf. Rund um die Kirche Saint-Laurent lebten die knapp hundert Einwohner von "Dosville" vornehmlich von Landwirtschaft und Viehzucht. Die Sümpfe und Dünen am Fuße des Mont-Canisy, auf denen später das heutige Seebad errichtet wurde, dienten zu jener Zeit als Weideland für Rinder und Schafe.
Im Laufe des Sommers 1858 hatte Charles de Morny, ein Halbbruder Napoléons III. die Idee, auf dieser Ebene aus Sand und Sumpf „ein Königreich der Eleganz“ in der Nähe von Paris zu errichten. Morny erschuf in vier Jahren eine Stadt, die bald durch ihre Vllen im neonormannischen Stil, durch die Pferderennbahn und die Eisenbahnanbindung an Paris aristokratische Gäste aus Frankreich und der ganzen Welt anzog. Der nachhaltige Aufschwung der Seebäder an der Côte Fleurie wurde in den 1860ern eingeleitet, als Napoléon III. sich des öfteren hier aufhielt.
1911 wurde das Casino errichtet und mit dem Bau von Luxushotels die Entwicklung von Deauville weiter vorangetrieben. In den Folgejahren waren namhafte Künstler, Politiker und Geschäftsleute als regelmäßige Besucher der Stadt auszumachen: Josephine Baker, Maurice Chevalier, Sacha Guitry, Tristan Bernerd, Gustave Flaubert, André Citroën und Coco Chanel, Eugène Boudin, Raoul Dufy, Camille Saint-Saëns, Yves Saint Laurent bis hin zu Arthur Rubinstein, sie alle gingen die 643 Meter lange Promenade von Deauville auf und ab.
In den 1960er Jahren öffnete sich Deauville dem Ferientourismus. Angetrieben durch Michel d’Ornano, den Bürgermeister, und Lucien Barrière, den Besitzer des Casinos und der Luxushotels, wurde Deauville zu einer internationalen Destination ausgebaut. Das Seebad bereicherte damals sein Image als eleganter Ort mit dem Status einer modernen, gut ausgerüsteten Stadt, die sich auch neuen Technologien und dem Business-Reiseverkehr zuwendet.
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