Geschichte
Delft wurde an einer künstlichen Wasserstrasse ('Delf', von 'Delven': Graben) gegründet, wonach die Stadt auch benannt ist. Auf einer erhöhten Stelle stand im 11. Jahrhundert ein gräflicher Fronhof. Aus diesem Grund war Delft ein wichtiger Markt – auch heute noch kündet davon der große zentrale Marktplatz.
Graf Willem II. verlieh Delft am 15. April 1246 das Stadtrecht. Handel, Bierbrauerei und das Tuchhandwerk erlebten eine Blütezeit. 1389 wurde ein Kanal zur Nieuwe Maas gegraben, an dessen Mündung der Seehafen Delfshaven (heute ein Stadtteil von Rotterdam) errichtet wurde.
Bis zum 17. Jahrhundert war Delft eine der größten Städte Hollands. Um 1400 hatte die Stadt etwa 6500 Einwohner und war damit die drittgrößte Stadt nach Dordrecht (8000) und Haarlem (7000).
1536 zerstörte ein Brand einen großen Teil von Delft.
Prinz Willem van Oranje residierte kurze Zeit in Delft, und zwar im ehemaligen St. Agatha-Kloster, das seit dieser Zeit Prinsenhof genannt wird. Dort ermordete ihn am 10. Juli 1584 Balthasar Gerards. Im 17. Jahrhundert, während des Goldenen Zeitalters der Niederlande, erlebte Delft eine neue Blütezeit. 1654 wurde ein großer Teil der Stadt wiederum zerstört, als ein Pulverlager explodierte (der Delftse donderslag) und dabei Hunderte von Menschen in den Tod riss. Ab 1672 ging es mit der blühenden Wirtschaft Delfts bergab, da die Stadt als Handelszentrum von Den Haag und Rotterdam verdrängt wurde. 1842 wurde in Delft die 'Koninklijke Academie' (seit 1932 die Technische Universität) gegründet, was die Stadt zu einem wichtigen wissenschaftlichen Standort machte.
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