Geschichte
1404 wurde der Ort das erste Mal urkundlich erwähnt und zwar in dem Dokument: "Bei einer Sühne zwischen dem Herzog v. Berg und dem Grafen v. Sayn wird der Bau zu Dencklyngen genannt."
Denklingen war wohl seit dem frühen 19. Jahrhundert selbständige Gemeinde. Am 15. März 1806 wurde aus dem Herzogtum Berg unter Einbeziehung weiterer Gebiete das Großherzogtum Berg geschaffen. Neue Verwaltungsbezirke (Arrondissements) traten an die Stelle der alten Amtsverfassung. Diese wurden in Mairien (Bürgermeistereien) aufgeteilt. Die Mairie Eckenhagen umfasste die späteren Gemeinden Eckenhagen und Denklingen.
Die napoleonische Regierung griff überall ordnend ein, schaffte insbesondere die Leibeigenschaft ab. Die Leibeigenen erhielten alle bürgerlichen Rechte und das Ackerland als volles Eigentum (Code Napoleon vom 1. Januar 1810 - gültig bis 1900). Diesen Rechten standen allerdings Anordnungen gegenüber, die mancherlei Erschwernisse, Schikanen und finanzielle Lasten mit sich brachten.
Es dürfte der historischen Entwicklung entsprechen, die beiden Bürgermeistereien Eckenhagen und Denklingen in einem Verwaltungsbezirk zu führen. Seit dem 11. Juli 1811 lag die Leitung in den Händen des Bürgermeisters (Maire) Chr. Mittelacher mit dem Sitz in Hüngringhausen, später in Denklingen - im alten Renteigebäude. Sein Vorgänger war Gottlich Braun. Das älteste Schriftstück des Eckenhagener Bürgermeisteramtes vom 21. Dezember 1809 ist eine an ihn gerichtete Verfügung des Freiherrn von Preuschen in Dillenburg, Kreis Siegen, durch den Justizrat Dr. Böttger.
Es war wohl ein Jubeltag, als König Friedrich Wilhelm III. von Preußen durch Patent vom 5. April 1815 auf der Grundlage des Beschlusses der Wiener Konferenz vom Großherzugtum Berg Besitz ergriff. Zunächst wurden alle französischen Bezeichnungen für die Veraltungskörperschaften und Bezirke beseitigt. So wurden Departements zu Regierungsbezirken, Arrondissements zu Kreisen, Munizipalräte zu Gemeinde- oder Stadträten und der Meire wurde durch den Bürgermeister ersetzt.
Die gemeinsame Verwaltung der beiden Landgemeinden dauerte jedoch nur bis zum 13. August 1830. Dann erfolgte die Trennung. Bürgermeister von Denklingen wurde der oben erwähnte Chr. Mittelacher, der das Amt bis zum 31. Juli 1856 ausübte.
Diese Trennung der Bürgermeistereien hielt bis 1899 an.
Ab 1. Mai gab es erneut eine gemeinsame Verwaltung der Gemeinden, jedoch mit getrenntem Gemeindehaushalt. Diese Union aber sollte nicht von langer Dauer sein, am 31. März 1907 war sie beendet.
Die Volkszählung vom 1. Dezember 1910 ergab, dass die Gemeinde bei einer Flächengröße von 4940 ha und 59 Ortschaften mit 783 bewohnten und 24 unbewohnten Wohnstätten 4495 Einwohner hatte. Sie war seit 1885 um 1025 oder 29,53 % gestiegen. Von den Bewohnern waren 3770 evangelisch, 567 katholisch und 158 anderer oder ohne Konfession.
Die Volkszählung vom 29. Oktober 1946 erbrachte dann eine Einwohnerzahl von 5.828, davon 2499 männlich und 3329 weiblich. Diese Entwicklung war auch geprägt durch die Verluste der beiden Weltkriege sowie Vertreibung, Flucht und ausgebombte Städter, die hier Aufnahme gefunden hatten.
Die Selbständigkeit der Gemeinde Denklingen endete 1969 im Zuge der Gebietsreform in NRW. Es war von der Geschichte her naheliegend, Denklingen mit Eckenhagen zur Gemeinde Reichshof zu vereinigen und das neue Rathaus in Denklingen zu errichten.
Basierend auf dem Artikel Denklingen (Reichshof) der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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