Geschichte
Deutzen findet erstmals in einer Urkunde aus dem Jahre 1238 Erwähnung, in welcher berichtet wird, dass ein Herwicus de Dycin (Herbert von Deutzen) beim Gütertausch zwischen König Wenzel von Böhmen und dem Kloster Plaz als Zeuge anwesend war.
Die Entwicklung des Ortes verlief sehr wechselvoll. Bis zum 18. Jahrhundert dominierte die landwirtschaftliche Entwicklung. Die Lage des Ortes in den Auenbereichen der Pleiße und der weißen Elster 25 km südlich der Stadt Leipzig bot günstige Voraussetzungen für diese bäuerliche Tätigkeit.
Gleichzeitig begünstigte dieser Landschaftsbereich vor Millionen Jahren die Entstehung der Braunkohle, so dass nach anfänglichen geringen Schürfungen gegen Ende des 19. Jahrhunderts um 1900 die industrielle Nutzung der Braunkohle beginnt.
Der Bau eines Braunkohlewerkes in Deutzen zog Menschen aus unterschiedlichen Gegenden Deutschlands an (darunter bemerkenswert viele Bayern).
Die Folge war, dass im Zeitraum von 1910–68 die Einwohnerzahl von 350 auf 4300 ansteigt. Der Braunkohleabbau bewirkte in der Gemeinde einen Wandel der örtlichen Wirtschafts- und Bevölkerungsstruktur von der Land- zur Industriegemeinde. Im Jahr 1934 wurde das Dorf Röthigen eingemeindet und im Jahr 1964/1965 der alte Ortskern von Deutzen durch den Braunkohletagebau zerstört. Das heutige Deutzen wurde auf ausgekohltem Gelände des Tagebaus Kraft II errichtet. Die Fläche von Alt-Deutzen wird heute durch das Speicherbecken Borna eingenommen, im Volksmund "Adria" genannt, das mit Wasser der Pleiße zwecks Hochwasserschutz gespeist wird.
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