Geschichte
Dohna ist die zweitälteste Stadt Sachsens. Archäologisch lassen sich Siedlungen bis in die Bronzezeit etwa 1800 - 1600 v. Chr. (Wallanlagen Robisch und Burgberg) zurückverfolgen. Der Burgberg beherrscht den Eingang in das Müglitztal und wird durch eine Schleife der Müglitz gesichert.
Daher waren Burg und Siedlung an dieser Stelle für die Kontrolle der Handelswege (Salzstraßen) im Müglitztal (Böhmischer Weg) und über die Höhen (Kulmer Steig beziehungsweise Alte Dresden Teplitzer Poststraße) von besonderer Bedeutung.
Die Burg Dohna wurde vermutlich 960 von Kaiser Otto I. erbaut. Ihre erstmalige urkundliche Erwähnung fällt in das Jahr 1040. Im Jahr 1076 belehnt Heinrich IV. den Herzog Vratislav II. von Böhmen mit der Burggrafschaft Dohna. Dieser gab Dohna als Mitgift seiner Tochter in die Ehe mit Wiprecht von Groitzsch, allerdings unter der Lehnshoheit von Vratislav II.
1152 kommt sie als Reichslehen von Kaiser Friedrich I. Barbarossa an Heinrich von Rothowa (Rötha), der urkundlich erstmals als Zeuge 1144 erwähnt und zum Begründer des edelfreien Adelsgeschlechts der Donins (erstmalige Erwähnung 1127 im Pleißeland zwischen Altenburg, Chemnitz und Zwickau beiderseits der Pleiße) wird.
Als reichsunmittelbare Burggrafen hatten die Donins großen Einfluss auf die Besiedlung des Osterzgebirges. Mit der weiträumigen Rodung und Anlage einer Vielzahl von Dörfern gelangten sie zu großem Besitz und dadurch auch zu Macht und Einfluss, sie strebten sogar die Landesherrschaft an. Zeugnisse dafür sind das Ausstellen eigener Urkunden, Städtegründungen, eigene Ministerialien, ein eigenes Münzregal und Rechtsprechung. Große Bedeutung erlangte der "Dohnaer Schöppenstuhl" als adliges Lehnsgericht. Ihre Burggrafschaft lag zwischen der Markgrafschaft Meißen und dem Königreich Böhmen und reichte von Gottleuba im Osten bis Rabenau im Westen sowie von der Elbe im Norden bis zum Erzgebirge im Süden (einschließlich Lauenstein, Bärenstein und Frauenstein). Sie hatten die Befestigungshoheit, da sie königliche Statthalter waren. Ihnen stand der 3. Pfennig und 1/3 des Zolls der Dresdner Elbbrücke zu. Den Auftrag zur Errichtung der Planstadt Dresden erhielt der Burggraf Conrad von Dohna 1070 von Kaiser Barbarossa, welcher auch den Bau der ersten steinernen Dresdner Brücke im 13. Jahrhundert beinhaltete. Um 1221 oder eventuell bis 1226 legte der Burggraf von Dohna am Brückenkopf eine kastellartige Curie, seinen Gerichtshof. 1228 befestigte er den Hof zu einer Wasserburg, da er Streit um seine Rechte in Dresden, mit dem Meißner Markgrafen hatte. Den Adelstanz zu Dresden, im Jahre 1400, nutzte der Burggraf die gesuchte Gelegenheit, eine offene Fehde mit dem Meißner Markgrafen Wilhelm der Einäugige ausbrechen zu lassen. Dieser jedoch belagerte fortan die Burg Dohna, was Burggrafen Jeschke zur Flucht aus dieser drängte. Er flüchtete nach Weesenstein, weiter nach Königstein und anschließend nach Ungarn, wo er nach seiner Ergreifung in Ofen (Budapest) als Landfriedensbrecher enthauptet wurde. Die Burg Dohna war bis zur Niederlage der Donins in der Dohnaischen Fehde 1402 Mittelpunkt der reichsunmittelbaren Herrschaft. 1402 wurde die Burg durch Bergleute aus Dippoldiswalde und Freiberg vollständig zerstört. Die Burggrafschaft wurde vom Meißener Markgrafen in Besitz genommen.
Wie die gesamte Region wechselte auch die Zugehörigkeit des Ortes Dohna zwischen Böhmen und der Mark Meißen.
Die Wettiner belehnten nach der militärischen Niederlage der Donins im Jahr 1402 ihre Vasallen für Treue und militärische Verdienste mit den Gütern der Burggrafschaft Dohna, beispielsweise 1410 Günther und Heinrich von Bünau mit Liebstadt und der Burg Kuckuckstein sowie den dazugehörigen Dörfern.
Die Burg Dohna blieb bis 1460 Verwaltungssitz (dieser wurde 1457 nach Pirna in die Burg Sonnenstein verlegt) und verfiel danach. Auf dem benachbarten Taschenberg entstand unter dem Schutz der Burg eine Ansiedlung. Diese wird 1445 erstmalig als „Stettichin“ (Kleinstadt) bezeichnet und erscheint ab 1590 in den Urkunden als Stadt. Die volle Stadtverfassung erhielt Dohna allerdings erst 1845.
Der Name des Städtchens variierte von Donin (1107, 1160, 1206), Donyn (1288, 1408), Doneyn (1454) bis Dhonin, Donow und schließlich Dohna. Seine Herkunft erklärt Hey mit „Besitz des Doň“ (vom böhmischen Personennamen Zdoň).
Die Wirtschaft wurde hauptsächlich von Bauern und Handwerkern geprägt, insbesondere von Fleischern, Posamentierern und der Strohhutherstellung.
Die Fleischerzunft von Dohna hatte 1462 das Recht erhalten, nach Dresden zu schlachten. vergleiche auch . Davon zeugt noch heute das „Freigut“ am Markt sowie der 1912 geweihte Fleischerbrunnen.
Da die gesamte Region oft von Kriegen betroffen war, hatte selbstverständlich auch Dohna unter Not, Elend und Krankheiten im Dreißigjährigen, im Siebenjährigen und im Napoleonischen Krieg zu leiden. Im Letzteren wurde in der „Kaisernacht“ 1813 die Stadt während der Kämpfe zwischen russischen und französischen Truppen stark verwüstet. Daran erinnern noch eine Reihe von Kanonenkugeln und Hausinschriften.
1927 wütete ein starkes Hochwasser im Ort und die Müglitz richtete schwere Schäden an.
Mit der Gemeindegebietsreform im Freistaat Sachsen von 1994 wurden die Orte Köttewitz und Krebs eingemeindet. 1999 kamen dann auch die Dörfer Borthen, Bosewitz, Burgstädtel, Gamig, Gorknitz, Meusegast, Röhrsdorf, Sürßen und Tronitz zur Stadt Dohna. Seit dem 1. Januar 2002 bildet die Stadt Dohna mit der Nachbargemeinde Müglitztal eine Verwaltungsgemeinschaft.
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