Flagge von Rumänien

Rumänien

Hauptstadt
Bukarest
 
Fläche
238.391 km²
 
Bevölkerung
21.629.000
 
pro km²
91 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
23.11.2024
05:04
 
 
+
»
 

Geschichte

Daker, Römer, Goten, Hunnen, Gepiden, Awaren, Serben, Slowenen, Mongolen und Türken überfielen oder besiedelten das Banat über die Jahrhunderte und verdrängten einander oder rieben sich in gegenseitigen Auseinandersetzungen auf. Der Name des Ortes, Bessenovo, hat seinen Ursprung bei den Petschenegen, die den Ort ursprünglich besiedelten.

1333 wurde der Ort in den päpstlichen Registern dokumentiert. 1551 drangen die Türken in das Banat ein. Die türkische Herrschaft wurde durch Prinz Eugen Franz von Savoyen-Carignan und seine österreichischen Truppen durch die Zurückeroberung Temeswars am 13. Oktober 1756 beendet. Inzwischen war es zu einer völligen Verarmung, Entvölkerung und Versumpfung des Gebietes gekommen.

Im Friede von Passarowitz wurde das Temescher Banat Österreich-Ungarn angegliedert und der Wiener Hofkammer am 21. Juli 1718 als kaiserliche Krondomäne unterstellt. Feldmarschall Claudius Florimund Graf Mercy wurde 1720 mit der Regierung, Besiedlung und Urbarmachung des Banates betraut. Er zog zunächst Einwanderer vorwiegend aus seinem Geburtsland Lothringen in die ihm anvertraute Provinz. Der Lothringer Johann Oßwald, der bereits seit 20 Jahren im Banat lebte, warb 60 deutsch-lothringische Familien (290 Personen) aus den Gegenden von Mainz und Trier als Ansiedler für Beschenowa. 1748 kam die erste Gruppe freiwilliger Kolonisten an. Die Anreise erfolgte größtenteils auf Ulmer Schachteln über die Donau. 1750 reihten sich weitere deutsche Ansiedler in die neue Volksgruppe der Banater Schwaben ein. Der Ortsname Neubeschenowa kam auf, um es von dem ebenfalls im Banat liegenden, bulgarisch besiedelten Altbeschenowa zu unterscheiden.

1755 wurden in Folge der Salpetererunruhen aus dem Hauensteiner Land im Süd-Schwarzwald mehrere Familien in das Banat zwangsdeportiert und viele in Neubeschenowa angesiedelt. Entlassene Soldaten siedelten sich 1763 in der Gemeinde an. Die Familie Habsburg-Lothringen überschrieb 1778 das Temescher Banat politisch an Ungarn. Nach der Zuteilung des Banats zur ungarischen Komitatsverwaltung kam Neubeschenowa 1779 zum Bezirk St. Andreas. 1787 erfolgten grossangelegte Niederlassungen durch das Militär.

Am 9. August 1849 fand eine Entscheidungsschlacht des Ungarischen Revolutionskrieges bei Neubeschenowa statt. 30.000 Kämpfer der österreichischen Hauptarmee mit 108 Kanonen trafen am Nyaradbach unter der Führung des Feldzeugmeisters Baron Julius von Haynau auf 55.000 Mann und 108 Kanonen der ungarischen Armee unter dem Kommando der Generäle Heinrich Dembinski und Józef Bem. Durch den Sieg der Kaiserlichen Truppen wurde die 107-tägige Belagerung Temeswars beendet. Das Banat wurde nach der Revolution wieder österreichisches Kronland.

Nach dem Österreichisch-Ungarischer Ausgleich 1867 kamen Siebenbürgen und das Banat wieder zu Ungarn.

In den Jahren 1906–1908 wanderten 325 Neubeschenowaer nach Nordamerika aus, 65 davon kehrten zurück. Die Ausgewanderten sandten 375.000 Kronen in die Heimat. Im Ersten Weltkrieg fielen 127 Personen oder wurden vermisst.

Nach dem Zerfall der K. u. k. Monarchie erfolgte 1918 die Ausrufung der Autonomen Banater Republik, nach dem Friedensvertrag von Trianon fiel Neubeschenowa 1920 an Rumänien.

Im Sommer 1933 fand das erste nationalsozialistische Arbeitslager der Hitler-Jugend im Banat statt. Im Zweiten Weltkrieg fielen in der rumänischen Armee 37 Männer aus der Gemeinde, in der deutschen Armee ca. 83 Männer. Nach dem Seitenwechsel Rumäniens von den Achsenmächten zu den Alliierten im September 1944 flüchteten 19 Familien in den Westen, zwischen 29. September und 10. Oktober wurden alle Bewohner nach St. Andreas evakuiert.

Im Januar und Februar 1945 wurden 297 Frauen und Männer zur Aufbauarbeit in die Sowjetunion deportiert. Davon starben 68 Personen in den Kohlengruben der Ukraine. Nach dem Bodenreformgesetz (Agrarrevolution) folgte die Enteignung der verbliebenen deutschen Bevölkerung. Im Juli kommen die ersten rumänischen Kolonisten in die Gemeinde. 1947 wurde fast jedes Haus in Neubeschenowa von Rumänen bewohnt.

1951–1956 erfolgte die Deportation von 62 Familien in die Bărăgan-Steppe im Grenzgebiet zu Bulgarien. Von den deportierten 170 Personen kamen 22 nicht mehr zurück. Nach dem Abkommen zwischen der Bundesrepublik Deutschland und Rumänien zur Familienzusammenführung begann 1978 die erste große Welle der Auswanderung. 1989 nahm die Bevölkerung des Dorfes aktiv teil an der rumänischen Revolution, welche in TimiÅŸoara begann, und der der Sturz des Ceaucescu-Regimes im Dezember folgte. 1989 begann auch die zweite und letzte große Auswanderungswelle.

Seit 2004 stellt die Partidul NaÅ£ional Liberal (PNL) mit Alin Adrian Nica den Bürgermeister, welcher die Gemeinde in Koalition mit der Partidul Democrat (PD) leitet.

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