Geschichte
Archäologische Funde deuten auf Siedlungen bereits um das 20. Jahrhundert v. Chr. hin. Die heutige Stadt hat ihren Ursprung im Jahre 995, als eine Gruppe von Mönchen aus Lindisfarne, zu diesem Zeitpunkt seit über 100 Jahren auf der Flucht vor den Wikingern, die hochgelegene Halbinsel als letzten Ruheort für die sterblichen Überreste des Heiligen Cuthbert von Lindisfarne auswählte und eine Kirche gründete.
Der Name der Stadt wird Überlieferungen zufolge auf eine Vision eines der Mönche zurückgeführt. Demnach erschien ihm Cuthbert und instruierte ihn, den Sarg an einen Ort namens Dun Holm zu bringen. Dieser Ort war den Mönchen unbekannt, aber es wird angenommen, dass ihnen die Bedeutung bekannt war. Dun ist das angelsächsische Wort für Hügel und Holm ist skandinavischen Ursprungs und bedeutet Insel: Hill Island oder Hügel Insel. Die Normannen nannten den Ort Duresme und lange Zeit wurde die lateinische Version Dunelm verwendet die sich später zu dem vereinfachten Durham entwickelte.
Das Grab Cuthberts zog zahlreiche Pilger an und eine Stadt entwickelte sich um die Kirche. In den Jahren 1006 und 1038 wurde die Stadt von Schotten erfolglos angegriffen. Die Lage auf dem Hügel erwies sich als gut zu verteidigen. Im Jahre 1069 schickte Wilhelm der Eroberer 700 Mann nach Durham die kurz darauf von den einheimischen Sachsen angegriffen und massakriert wurden. In dem sich anschließenden Harrying of the North (etwa: Plündern des Nordens) im Rahmen der normannischen Eroberung Englands wurden die heimischen Sachsen systematisch ausgeplündert und unterdrückt. Geschätzte 150.000 Menschen wurde in dieser Zeit getötet (Domesday Book).
Im Jahre 1072 errichteten die Normannen die Burg Durham Castle und gründeten 1083 ein Benediktiner Priorat. Zehn Jahre später begann unter der Leitung des normannischen Bischofs William of St. Carilef der Bau der Durham Cathedral. Die Kathedrale wurde zum letzten Ruheort für die Überreste des Heiligen Cuthberts und Beda Venerabilis und ist es bis heute geblieben. Der Autor Bill Bryson bezeichnete die Kathedrale als eine der schönsten der Welt und wurde in einer Umfrage der BBC im Jahre 2001 bestätigt, in der 51% der Teilnehmer sie zum schönsten Bauwerk Großbritanniens wählten.
In den auf den Bau der Burg folgenden drei Jahrhunderten wurde Durham regelmäßig von den Schotten belagert. Im Jahre 1346 kamen sie in der Schlacht von Neville's Cross bis auf eine Meile an die Stadt heran.
Im Mittelalter war Durham ein bedeutendes Zentrum sowohl der politischen als auch der kirchlichen Macht, insbesondere wegen seiner Nachbarschaft zu Schottland war es von strategischer Bedeutung. Die Bischöfe Durhams, als Fürstbischöfe (engl. prince bishops) übten nicht nur die kirchliche sondern auch die weltliche Macht in der Region aus, in weitgehender Unabhängigkeit von Westminster. Neben dem Münz- und Steuerprivileg sowie dem Asylrecht verfügten sie über die Gerichtsbarkeit, und hatten das Recht eine eigene Armee zu unterhalten. Im Jahre 1538 zerstörte Heinrich VIII. den Schrein Cuthberts und schränkte einige der Rechte ein. Erst im Jahre 1832 verloren die Bischöfe ihre umfangreiche Macht im Rahmen des Great Reform Act vollständig. Die Ortseingangs- und Hinweisschilder des County Durham tragen heute die Unterschrift Land of the Prince Bishops (Land der Fürstbischöfe). Im gleichen Jahr wurde die University of Durham als dritte Universität Englands nach den Universitäten in Oxford und Cambridge gegründet.
Der Adel erwarb im Laufe der Zeit umfangreichen Landbesitz, auf dem dann im Umkreis der Stadt mehrere Schlösser entstanden. Mit Beginn der Neuzeit gewannen die Bodenschätze an Bedeutung. Es wurde Kohle gefördert und Stahlindustrie sowie Schiffbau in den nahegelegenen Küstenstädten gewannen an Bedeutung. Die Stadt wuchs durch Zuwanderung. Es entstanden Arbeitersiedlungen und Villen der Industriellen. An die Bergarbeiter erinnert heute noch die erstmals 1871 veranstaltete Durham Miner's Gala.
Durham profitierte davon, dass sich mit dem Niedergang des Bergbaus Unternehmen aus dem Dienstleistungssektor ansiedelten.
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