Geschichte
Ein Adelsgeschlecht der Herren von Eberbach wird erstmals 1196 erwähnt, ebenfalls bestand bereits im hohen Mittelalter die Burg Eberbach des Bistum Worms. Die Burg wurde 1227 erstmals erwähnt, als sie Heinrich VII., ein Staufer, zu Lehen erhielt. Auf ihn geht vermutlich auch der Ausbau des Ortes zur Stadt zurück. 1235 wurde die Burg reichsunmittelbar. 1297 wurde die Burg an verschiedene Pfandherren verpfändet. 1321 wurde neben der Burg die Stadt erstmals erwähnt. 1330 wurden Burg und Stadt an die Pfalzgrafen bei Rhein verpfändet, die 1361 noch das Patronatsrecht erhielten und bis zum 16. Jahrhundert den Übergang der Reichsstadt zur Kurpfalz erwirkten. Seit 1360 ist eine Zent in Eberbach nachgewiesen, der Schultheiß der Stadt war der Amtmann der kurpfälzischen Kellerei. Nach 1402 wurde die Burg durch Hans von Hirschhorn geschliffen. Eberbach war wichtiger Haltepunkt des Thurn und Taxis´schen Postunternehmens, der über Knittlingen und Cannstatt die Niederlande mit Italien verband.
Zwischen 1528 und 1555 verlegte die Universität Heidelberg wegen der dort herrschenden Pest mehrfach ihren Sitz nach Eberbach. Als Teil der Kurpfalz wurde Eberbach im 16. Jahrhundert reformiert, im Zuge der Gegenreformation kam es im 17. Jahrhundert dann jedoch zur Glaubensspaltung. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt nur gering beschädigt, freilich hatte auch hier die Bevölkerung zu leiden und es gab große Armut. Die Bevölkerung fand ihren Erwerb in Holzwirtschaft und -verarbeitung, Fischerei und Schifffahrt.
1803 fiel Eberbach an das Fürstentum Leiningen, seit 1806 zählte die Stadt zu Baden und war dort bis 1924 Sitz eines Bezirksamtes, außerdem gab es ab 1838 ein Postamt, ab 1841 eine Bezirksforsterei und ab 1857 ein Amtsgericht. Im 19. Jahrhundert stellte sich im Neckartal eine Phase der wirtschaftlichen Prosperität ein: die Neckartalstraße wurde 1849 gebaut, die Neckartalbahn 1879 eröffnet und um dieselbe Zeit die Kettenschlepperei auf dem Neckar begonnen. Die Eberbacher Neckarbrücke wurde im Jahr 1900 vollendet. Die Stadt wuchs von 2400 Einwohnern im Jahr 1800 auf 6000 um das Jahr 1900 an. 1899 wurde Neckarwimmersbach eingemeindet, 1925 der badische Teil von Igelsbach.
Im Rahmen der Neckarkanalisation erfolgte um 1930 der Bau einer Staustufe und die Anlage eines Stückguthafens. 1935 konnte nach Vollendung von elf Staustufen zwischen Mannheim und Heilbronn der Schiffsverkehr auf dem Neckar aufgenommen werden. Im Zweiten Weltkrieg wurden Teile der Altstadt durch Fliegerbomben zerstört und die Neckarbrücke gesprengt. Die Brücke war als erste Neckarbrücke im Mai 1946 bereits wiederaufgebaut. 1959 wurde die Ortsumgehungsstraße am Neckar gebaut. Am 1. Januar 1973 wurden Lindach und Friedrichsdorf eingemeindet, am 31. Dezember Pleutersbach. Brombach und Rockenau folgten 1975.
Die Teilorte teilen überwiegend die Geschichte der Stadt, waren also bereits im Mittelalter erwähnt, ab dem 14. Jahrhundert kurpfälzisch und nach 1803 badisch, im Falle der größeren Dörfer als selbstständige Gemeinden.
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