Geschichte
Die fruchtbare Bodeniederung um Egeln war schon in der Altsteinzeit von Menschen besiedelt. Begründet wurde Egeln womöglich durch den germanischen Stamm der Angeln. Zumindest aber geht der Name "Egeln" etymologisch auf das Volk der Angeln zurück. Der Ort selbst wurde erstmalig im Jahre 941 als „Osteregulon“ mit einem neuen Kastell durch König Otto I. beurkundet. Dieses Kastell diente dem Schutz der Furt durch den Bodefluss vor dem die Heerstraßen aus Erfurt, Quedlinburg und Goslar zusammentrafen und zu einer Straße vereinigt nach Magdeburg der ersten Hauptstadt des römischen Reiches Deutscher Nation weiterführte.
Im 10./11. Jahrhundert legten die Askanier eine planmäßige Neustadt nordwestlich der Bode mit Markt und Kirche im Schutz einer neuen Burg an. Diese wurde im Jahre 1250 von den Edlen von Hadmersleben erobert. Sie ließen den Ort mit einer starken Mauer befestigen und verliehen ihm Markt-, Zoll- und Stadtrecht. Auf dem Gelände der alten Siedlung Osteregulon gründete der Edelherr Otto von Hadmersleben auf Bitten seiner Frau, Jutta von Blankenburg, 1259 das Kloster Marienstuhl, das bis 1809 als Zisterzienserinnenabtei Bestand hatte.
Das erste Siegel der Stadt gibt es an eine Urkunde aus dem Jahre 1317 und das Stadtwappen von Egeln mit dem Löwen im Schilde über Mauer und geöffnetem Tor wird 1365 festgeschrieben, als sich die Stadt aufs neue verbriefen ließ, dass man auf dem Markte Geschäfte betreiben könne. Dieser Markt hatte eine überregionale Bedeutung und wurde erst nach einer strengen Prüfung durch Marktmeister und Ratsleute eröffnet. Neben den üblichen Handelswaren wurden hier insbesondere Hamsterfelle (im Jahr 1815 150.000 Stück) gehandelt. 84 brauberechtigte Vollbürger hatten das Recht das berühmte Egelei Bier zu brauen, das ebenfalls einen guten Absatz fand. Seit 1680 war Egeln als sogenannte Immediatstadt direkt dem brandenburg-preußischen Herzogtum Magdeburg unterstellt und lag bis 1807 im Holzkreis.
Bis Mitte des vergangenen Jahrhunderts führte jeglicher Fernverkehr auf den Post- und Heerstraßen direkt durch Egeln und brachte Handel und Handwerk zu reicher Blüte. Mit zunehmender Entwicklung des technisierten Verkehrs erwiesen sich die engen Straßen des kleinen Städtchens jedoch als Verkehrshindernis und der gesamte Fernverkehr wurde an Egeln vorbeigeleitet. Trotzdem hat die Stadt auch weiterhin eine positive Ausstrahlung auf das nähere Umfeld behalten. So gibt es in Egeln noch alle Schulformen, ein Ärztehaus, Apotheke, Kinderbetreuung, zwei Banken, ein Bürgerbüro des Landkreises, ein modernes Sportzentrum mit Freibad, Fußballstadion, Beachvolleyballplatz und eine Zweifeldersporthalle sowie drei Supermärkte. Mit vielfältigsten Veranstaltungsangeboten insbesondere auf der Wasserburg Egeln und auf dem Marktplatz hat sich die Stadt auch als kulturelles Zentrum etabliert.
1953 wurde Bleckendorf als Ortsteil Egeln-Nord in die Stadt Egeln eingemeindet.
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