Geschichte
Das Kerndorf Eichenzell wurde im Jahre 927 erstmals in einer Schenkungsurkunde des Klosters Fulda erwähnt. Die urkundliche Erwähnung einiger der anderen Dörfer in der Gemeinde erfolgte schon früher: Lütter 815, Döllbach 852, Zillbach 859 und Rönshausen 866. Insgesamt kann davon ausgegangen werden, dass die Gegend südlich von Fulda schon bald nach der Gründung des Klosters im Jahre 744 planmäßig gerodet und besiedelt wurde.
Im Zuge der Gebietsreform in Hessen im Jahr 1972 kamen zu Eichenzell die Gemeinden Kerzell, Löschenrod, Welkers, Rönshausen, Lütter, Rothemann, Döllbach und Büchenberg hinzu.
Die Gemeinden Zillbach und Melters hatten sich bereits vor der Gebietsreform an Büchenberg bzw. Rönshausen angeschlossen.
Das "Eichenzeller Schlößchen" ist bis heute das Wahrzeichen der Gemeinde; erbaut im Renaissance-Stil von den Rittern von Ebersberg um das Jahr 1548. In seiner wechselvollen Geschichte wurde es als Ritter-Residenz, Wohnhaus, Pfarrhaus, Gotteshaus, Gaststätte und Gemeindesaal genutzt. Heute ist es der Sitz der Gemeindeverwaltung mit modernem Bürgerbüro und wurde im Mai 2007 von Bürgermeister Rudolf Breithecker neu gestaltet eingeweiht.
Von alters her werden die Einwohner der Kerngemeinde auch "Eichezeller Weckfresser" genannt. Im Garten des Eichenzeller Schlößchens ist ein solcher "Weckfresser" in Stein gemeißelt. Der Name rührt von der früher jährlich stattfindenden Florenberg-Wallfahrt her, auf der sich die Eichenzeller als große Brötchengenießer erwiesen.
Interessant ist es vielleicht zu wissen, dass im Döllbachtal in den 1970er Jahren westlich des Ortsteils Döllbach in Richtung des Nachbarorts Thalau eine Talsperre geplant war, die als Wasserreservoir für den Raum Frankfurt und auch der Energieerzeugung dienen sollte. Der entstehende Stausee sollte auch als Naherholungsgebiet genutzt werden. Die Stützen der A7-Autobahnbrücke wurden daher seinerzeit extra mit besonderem Beton ausgeführt, sie hätten nämlich später mitten im See gefußt. Die Stausee-Idee scheiterte jedoch aus verschiedenen Gründen, u.a. auch weil die Wasserversorgung für den Raum Frankfurt anders gesichert werden konnte. Für den Ortsteil Döllbach hatte das für die lange Zeit von der Planung bis zur Verwerfung einen Baustopp zur Folge, es wurden keine Baugebiete im Ort ausgewiesen.
Ein weiteres Kuriosum war im Jahre 2006 die Idee, oberhalb des "Industriepark Rhön" einen Flugplatz mit 1,5 km Asphaltpiste zu erstellen. Der Unternehmer Lutz Helmig wollte hier investieren, um einen Sonderlandeplatz auch für kleinere Jets einzurichten. Die Idee, die Gemeinde auch aus der Luft mit einem Landeplatz infrastrukturell anzubinden, scheiterte jedoch am massiven Widerstand der Anwohner in Rönshausen.
Im Sommer 2007 wurde die Männertanzgarde "Eichezeller Schreckschruwe" bei den Meisterschaften in Köln Deutscher Meister. Die Männertanzgarde "Löscheröder Schoppegarde" belegte beim selben Wettbewerb Platz 5.
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