Wirtschaft
Zu Zeiten der DDR war die Stadt Standort des Automobilwerkes Eisenach (AWE), das den PKW Wartburg herstellte. Bereits seit 1898 wurden in Eisenach Automobile konstruiert und gebaut. In dem als Fahrzeugfabrik Eisenach gegründeten Werk umfasste die Produktion unter anderem ab 1904 den Dixi, ehe das Werk 1928 von BMW übernommen wurde, was deren Einstieg in den Fahrzeugbau bedeutete. Während des Zweiten Weltkrieges, für den Einsatz in der Armee und bis Mitte der 1950er-Jahre wurden Motorräder gefertigt. BMW stellte außerdem zwischen 1937 und 1945 Flugmotoren bzw. auch Teile für die „Vergeltungswaffen“ V1 und V2 in einem neuen Werk am Dürrerhof her, das nach der Demontage 1946 gesprengt wurde. Seit 1992 befindet sich am Stadtrand von Eisenach eine Fertigungsstätte der Adam Opel AG. Maschinenbau prägt die Wirtschaft der Stadt bis heute.
2003 gab es 102 Industriebetriebe mit rund 8000 Mitarbeitern. Der Schwerpunkt liegt dabei auf Betrieben des Fahrzeugbaus und der Metallbranche. Mit 133 Industriearbeitsplätzen pro 1000 Einwohner liegt Eisenach in einer Spitzenreiterposition weit über dem Bundesdurchschnitt. 75 Prozent aller in Thüringen gebauten Fahrzeuge und Fahrzeugteile werden hier produziert.
Der Monatsdurchschnitt der Produktivität lag bei knapp 27.000 € je Mitarbeiter, die Exportquote der Eisenacher Wirtschaft liegt bei 14 Prozent. Die Arbeitslosenquote liegt derzeit (März 2008) bei 11,3 Prozent.
Der Tourismus besitzt einen hohen Stellenwert für die Stadt und das Umland. Neben den klassischen Reisezielen Wartburg, Bachhaus, Lutherhaus und Rennsteig ermöglichte die Gründung des Nationalpark Hainich eine weitere Steigerung bei den Besucherzahlen in der Stadt. Der Bergwanderweg Eisenach–Budapest beginnt auf der Wartburg.
Eisenach ist eine Stadt im Grünen, Wald bedeckt große Teile des südlichen Stadtgebietes und wird forstwirtschaftlich genutzt. In den Stadtrandgebieten haben auch Reiterhöfe und Erlebnisbauernhöfe, beispielsweise in den Ortsteilen Gefilde, Trenkelhof und Madelungen, eine gewisse Bedeutung erlangt. Die landwirtschaftliche Erwerbstätigkeit konzentriert sich in den Ortsteilen Neukirchen, Madelungen, Hötzelsroda, Neuenhof und Göringen.
Als eine der ersten Thüringer Städte unterstützt die Stadt einen Bürger-Solar-Park – seit 2008 in Betrieb – zur Erzeugung von Elektroenergie aus regenerativen Quellen. Am Nordrand der Stadt nahe Neukirchen und Stockhausen werden bereits seit etwa 1998 Windenergieanlagen genutzt.
Seit Oktober 2005 laufen die Arbeiten zum städtebaulichen Entwicklungskomplex „Tor zur Stadt“. Schwerpunkt ist die Umgestaltung der Bahnhofsvorstadt. Dies schließt städtebauliche Maßnahmen, Altlastensanierung und Aspekte der Verkehrsführung mit ein, insbesondere wird die Bundesstraße 19 verlegt.
Basierend auf dem Artikel Eisenach der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen