Geschichte
Eitrahafeldon wurde erstmals in zwei Urkunden am 18. Juli 845 erwähnt, bei denen es um einen Güteraustausch zwischen König Ludwig dem Deutschen und dem Fuldaer Abt Hatto I. geht. König Ludwig beurkundete in der Königspfalz Frankfurt den Tausch seiner Liegenschaften in der Eitrafeldon Marcha gegen einige thüringische Dörfer. Der Ortsname stammt von dem Flüsschen Eitra, das hier entspringt. Im frühen Mittelalter wird die Eitra als Aeiddiraha erwähnt, was übersetzt etwa „Das rasch dahin eilende Wasser“ bedeutet.
Um 1250 wurden der nördliche und südliche Bergfried in Fürsteneck erbaut. Im Jahre 1290 wird Berthold von Buchenau als Burgmann von Abt Heinrich von Weilnau eingesetzt und die Ortschaft Fürsteneck zum ersten Mal erwähnt. In dieser Zeit ist auch ein Zentgericht in Eiterfeld bzw. Fürsteneck belegt. Die St.-Georgs-Kirche in Eiterfeld wurde 1295 zum ersten Mal genannt. Ab 1357 ist die Burg Fürsteneck Amtssitz eines fuldischen Amtmannes. Die Burg, das Gericht und das Amt Fürsteneck werden bis 1532 etwa ein Dutzend Mal verpfändet, oft jedoch schnell von Fulda wieder zurückgekauft. Als Besitzer oder Lehnsmänner traten in dieser Zeit unter anderen Berthold von Wiesenfeld, Otto von Buchenau, die Reichsabtei Hersfeld und Hans von der Tann auf. 1463 unternahm Graf Heinrich von Henneberg einen Versuch, die Burg zu erobern, dies schlug jedoch fehl. Im Jahre 1486 gehörten zehn Dörfer in der Umgebung vom Fürsteneck zum Amt.
Um 1555 setzte die Reformation ein und Eiterfeld wurde evangelisch, bis 1603 hier die Gegenreformation stattfand. In diesem Jahr wurde wieder ein katholischer Pfarrer eingesetzt. Seit 1603 gehörten viele der heutigen Ortsteile schon zu dem Amt Fürsteneck. Es waren die 17 Orte Arzell, Bodes, Betzenrod, Dittlofrod, Eiterfeld, Hausenmühle, Körnbach, Igelsrod (heute Wüstung), Leibolz, Leimbach, Malges, Mengers, Oberufhausen, Oberweisenborn, Reckrod, Unterufhausen und Wölf.
Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Amt unter anderem auch durch die Pest stark zerstört. Dies traf auch die Burg, die nach 1633 zerstört wurde. Eiterfeld hatte nach dem Krieg nur noch drei männliche Bewohner.
Am 29. März 1697 erhielt Eiterfeld von Fürstabt Placidus von Droste das Recht, jährlich vier Märkte abzuhalten; das Dorf wurde zum Marktflecken. Zwischen 1708 und 1710 baute Fürstabt Adalbert von Schleifras die Burg Fürsteneck wieder auf. Im Jahre 1712 wurde in Eiterfeld ein Amtsgerichtsgebäude gebaut, und von 1730 bis 1731 wurde die Kirche neu erbaut, die 1740 geweiht wurde. Der Amtssitz verlagerte sich in dieser Zeit von Fürsteneck nach Eiterfeld. Nach der Säkularisierung 1802 hieß das Amt offiziell nach diesem Ort und verwaltete sich selbst. 1816 wird Eiterfeld zusammen mit dem vormaligen Fürstbistum Fulda in den kurhessischen Staat eingegliedert. Das bestehende Marktrecht von Eiterfeld wurde am 9. November 1868, durch die königliche Regierung in Kassel, um die Durchführung von jährlich zwölf Schweinemärkten erweitert. Ab 1866 gehörte Eiterfeld, so wie ganz Kurhessen, zu Preußen. Am 1. Dezember 1906 erhielt Eiterfeld den Eisenbahnanschluss auf der Linie zwischen Hünfeld und Vacha. 1922 folgte der Elektrizitätsanschluss und 1926 bis 1927 wurde die erste Wasserleitung gebaut. 1942 wurde das Amt Eiterfeld aufgelöst und mit dem Amt Hünfeld zusammengelegt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Eiterfeld wieder hessisch, und durch die Zonengrenze wurde die Bahnlinie wieder stillgelegt, zunächst ab Treischfeld und ab 1969 ab Hünfeld. Ab 1952 gab es erstmals seit der Gegenreformation wieder eine evangelische Gemeinde und Otto Bartning baute zwischen 1952 und 1953 die Burg Fürsteneck zu einer Heimvolkshochschule aus.
Im Rahmen der 1150-Jahr-Feier am 4. Juli 1995 wurde der Gemeinde Eiterfeld das Recht verliehen, den Titel Marktgemeinde im Gemeindenamen zu führen.
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