Geschichte
Spuren menschlicher Besiedlung finden sich seit der Bronzezeit. Im Mittelalter gehörte Emmerleff zur Hoyer-Harde, doch wurden große Teile der Gemeinde bald aus dem gemeinsamen Verband gelöst. Sowohl der Bischof von Ribe als auch das dortige Domkapitel erwarben einige Landstellen. Außerdem entwickelten sich Kuxbüll und Südergaarde zu adeligen Gütern. Zwar wurden diese 1649 vom Herzog gekauft, doch blieben ihre Streugüter bis 1864 eine eigenständige Kommune.
Die Besitzungen des Bischofs und des Domkapitels gehörten zum Königreich Dänemark, da der Bischof dänischer Reichsprälat war. Das übrige Kirchspiel gehörte zum Herzogtum Schleswig. Bei der Landesteilung 1544 kam es an Johann den Älteren, nach dessen Tod 1581 an die Herzöge von Gottorf, wo es bis zur Einziehung von Schleswig-Gottorf durch König Friedrich IV. 1713 und formell endgültig 1721 blieb. Emmerleff gehörte außer den Ripener Besitzungen, die 1661 an die Grafschaft Schackenburg (siehe Mögeltondern) kamen, zum Amt Tondern.
1864 wurde das Kirchspiel administrativ vereinheitlicht und nach der Kommunalreform von 1869 in die vier Landgemeinden Norder-Seiersleff (mit Wester-Gammelby), Süder-Seiersleff (mit der Kirche), Kjergaard und Emmerleff aufgeteilt. Zunächst war die Hardesvogtei Wiesby die untere Polizeibehörde, ab 1889 jedoch ein Amtsbezirk Emmerleff, zu dem auch Jerpstedt gehörte. Das Amt Tondern war mit allen bisherigen Enklaven 1869 zu einem einheitlichen Kreis Tondern umgestaltet worden.
Bei der Volksabstimmung über die staatliche Zugehörigkeit am 10. Februar 1920 stimmten 563 Einwohner für Dänemark und 89 für Deutschland. Vier Monate später wurde Nordschleswig mit Dänemark vereinigt. Emmerleff bildete fortan eine einheitliche Kirchspielskommune. Die Nähe zur neuen Grenze und die verkehrstechnische Abgelegenheit verhinderten einen neuen Aufschwung, und die Einwohnerzahl nahm weiter ab. 1970 wurde Emmerleff Teil der Großkommune Hoyer, die ihrerseits 2007 in der vergrößerten Kommune Tønder aufging.
Basierend auf dem Artikel Emmerlev der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen