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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
17.02.2025
08:25
 
 
+
»
 

Geschichte

Die ersten Bewohner siedelten sich hier etwa um das Jahr 1200 v. Chr. in einer Emsniederung an. Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Ort unter dem Namen „Thetten“ im Jahr 1178.
Mit seinen umliegenden sieben Bauernschaften zählte „Detten“ an der Ems um das Jahr 1498 rund 650 Einwohner.
Lange Zeit lebten die Emsdettener von Landwirtschaft, Handweberei (Leinen aus eigenem Flachsanbau) und Wannenmacherei. Wannen sind flache Weidenkörbe, mit denen das ausgedroschene Getreide von Staub und Spreu getrennt wurde. 1645 wurde die Gildenordnung der Wannenmacher erneut bestätigt.

Durch die Mechanisierung der Textilproduktion – die Verarbeitung von Baumwolle ab 1830 und die von Jute nach 1880 – entwickelte sich Emsdetten vom Wannenmacherdorf zur Textilstadt und zum westfälischen Jute-Zentrum. Mit dem Bau einer Flachsmaschinenspinnerei 1856 entstand der erste Fabrikbau; im Jahre 1861 wurden die ersten mechanischen Webstühle aufgestellt. 1880 hatte Emsdetten 1767 Einwohner. Bereits Mitte des 20. Jahrhunderts begann der Strukturwandel in der Stadt von der krisengefährdeten Textilindustrie weg zu innovativen neuen Industriezweigen.

In der Weimarer Republik war im ganz überwiegend katholischen Emsdetten das Zentrum stabil die stärkste politische Kraft, noch bei den Reichstagswahlen im Jahr 1933 erhielt es hier 69,8 Prozent der Stimmen. Die NSDAP spielte bis zur Machtergreifung Hitlers keine wesentliche Rolle und etablierte sich auch danach nur langsam. Obwohl Emsdetten aufgrund seiner strategisch unbedeutenden Lage von Kriegszerstörungen weitgehend unberührt blieb, starben über 800 Emsdettener als Soldaten oder Zivilisten während des Zweiten Weltkriegs.

Nach 1945 konnte der politische Katholizismus an seine Vorkriegserfolge anknüpfen. Bei der ersten Kommunalwahl 1946 erhielt die CDU 19 von 21 Mandaten.

Emsdetten erhielt am 18. September 1938 das Stadtrecht (17.000 Einwohner). Im Zuge der Gemeindereform 1969 wurde Hembergen eingemeindet. 1972 erfolgt gegen starken Protest aus der Bevölkerung die Stadtkernsanierung.

Am 20. November 2006 kam es zum Amoklauf von Emsdetten. Ein 18-jähriger ehemaliger Schüler verletzte, bevor er sich selbst erschoss, in der Geschwister-Scholl-Schule fünf Menschen durch Schüsse und 32 erlitten eine Rauchvergiftung durch gezündete Rauchbomben.

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