Geschichte
Der Ort war ursprünglich ein Straßenangerdorf (entlang der Hauptstr./Karl-Marx-Str./Engelsdorfer Str.). Der Verlauf des Angers ist noch an den Gebäudefluchtlinien erkennbar.
Später wurden der Teich trockengelegt und die nördliche Straße zurückgebaut.
Die Kirche St. Pankratius (ev.-luth.) steht nicht in der Ortsmitte, sondern hinter den Straßengehöften auf einem kleinen Hügel, der landwirtschaftlich nicht genutzt werden konnte.
Mit dem Bau der Eisenbahnstrecke Leipzig-Dresden 1837 entstanden ein großer Rangierbahnhof, ein Bahnbetriebswerk und weitere Industrieansiedlungen. Engelsdorf wuchs jetzt sehr rasch nach Norden (auf die Bahnlinie zu) und Westen (auf die Bahnanlagen zu). Heute noch dominiert die Eisenbahn die Geschichte.
Nach dem Ersten Weltkrieg wurde das Dorf Sommerfeld eingemeindet. Die Gemeinde war wohlhabend. Anfang des 20. Jahrhunderts planten der damalige Bürgermeister Winkler und Baumeister Günther ein neues Ortszentrum mit einer breiten Prachtstraße (der heutigen Arthur-Winkler-Straße), dem Hauptgebäude der Schule (des heutigen Gymnasiums) und gegenüber (im heutigen Engelsdorfer Park) einem entsprechenden Rathausbau. Letzterer wurde nicht ausgeführt.
Im Zweiten Weltkrieg wurden Bahnanlagen und Ort schwer bombardiert. Nachdem das Baurecht jahrzehntelang aus ideologischen Gründen verweigert wurde, entstand die Kirche St. Gertrud (röm.-kath.) in den achtziger Jahren aus einer alten Scheune bzw. Stall. Der Glockenturm durfte den Dachfirst nicht überragen, wurde aber eigenmächtig mehrere Meter höher ausgeführt.
Nach 1990 entstanden in Engelsdorf die Neubausiedlungen „Engelsgrund“ und „Wiesengrund“.
Ende der neunziger Jahre wurde der Bahnhof geschlossen und der Haltepunkt Engelsdorf an die erneuerte Hans-Weigel-Brücke verlegt. Der Bahnübergang wurde im Zuge des Ausbaus der Eisenbahnstrecke durch eine Unterführung für Fußgänger und Fahrradfahrer ersetzt und die Wände von Schülern des Gymnasiums gestaltet.
1999/2000 wurde die Gemeinde Engelsdorf entgegen dem Wunsch zahlreicher Bürger nach Leipzig eingemeindet.
Parallel zur Bahnstrecke verlief in Sommerfeld die Bundesstraße 6, diese wurde 1997 ca. 1 km nach Norden verlegt (Permoserstraße).
Eine Ortsumgehung (Entlastungsstraße zwischen Hans-Weigel-Brücke und Mühlweg durch das Industriegelände) ist seit Jahren geplant, derzeit wird der Termin 2009 genannt.
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