Geschichte
Die Siedlung entstand zuerst an der östlichen Seite des Flusses. Ihr genaues Alter ist aber nicht historisch belegt. Wahrscheinlich lagen hier zur Zeit des Heidentums ein Opfer- und ein Handelsplatz. Es gibt auch Hinweise auf die Existenz eines Gerichtsplatzes aus dem 5. Jahrhundert. Nach der Christianisierung gab es zum Ende des 12. Jahrhunderts einen katholischen Propst im Ort, der damals Enescopinge geschrieben wurde. Seit 1267 beherbergte Enköping ein Franziskanerkloster und mit der Zeit entstanden drei Kirchen, zu denen auch die heutige Kirche unserer lieben Frauen (VÃ¥rfrukyrkan) gehörte. Langsam bildete sich ein Bürgertum heraus, so dass Ende des 14. Jahrhunderts ein Bürgermeister erwähnt werden konnte. Im folgenden Jahrhundert erhielt Enköping von verschiedenen Regenten, die Stadtprivilegien, deren Originale jedoch in späteren Feuersbrünsten verloren gingen. Karl VIII. und Sten Sture der Ältere hielten mehrere Versammlungen in der Stadt ab, in denen über die Entwicklung der umliegenden Landschaften diskutiert wurde.
1572 zerstörte ein gewaltiger Brand Teile der Stadt und 1580 wurde Enköping von der Pest heimgesucht, die in der gesamten Kirchengemeinde 6.000 Opfer gefordert haben soll. Diese Zahl wird aber angezweifelt, da die Stadt drei Jahrhunderte später trotz positiver Entwicklung etwa gleichviel Einwohner hatte. König Gustav Wasa ließ das Kloster und alles andere kirchliche Eigentum einziehen, so dass sie von nun an der Krone gehörten. Die Klostergebäude beherbergten nach dieser Zeit ein Krankenhaus und verschiedene Manufakturen.
Entscheidend für die Entwicklung des Ortes war der Handel mit den Provinzen Västmanland und Dalarna, deren Metallprodukte nach Stockholm und Södertälje weiter transportiert wurden. Unter König Karl IX. erhielt Enköping eine Waage und ein Zollhaus und nach einem weiteren Brand von 1609 sorgte der König dafür, dass der Handel wieder aufblühte. Gustav II. Adolf ließ dagegen die Handelsgüter aus der Region Bergslagen nach VästerÃ¥s umleiten. Trotzdem behielt Enköping noch längere Zeit seine wichtige Stellung im schwedischen Handel.
Bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts waren die Straßen eng und gewunden und folgten den Windungen des Flusses. Im Zusammenhang mit dem Bau der Landstraße von Stockholm nach VästerÃ¥s wurde die heutige Kungsgatan angelegt. Diese hatte aber nicht durchgängig dieselbe Breite und ging im Osten über einen steilen Hügel. Erst im 19. Jahrhundert wurden die entscheidenden Mängel der Straße beseitigt. Zu dieser Zeit waren die repräsentativen Bauten der Stadt, wie Kirchen und Rathaus, aus Stein gefertigt, die restlichen Häuser waren aus Holz.
Mit der Abnahme des Eisenhandels erhielt die Stadt als Ausgleich das Recht, das Königshaus mit Gemüse zu versorgen. Dazu wurden Gemüsebauern aus Holland angeworben, die dem Ort beim Aufbau des neuen Wirtschaftszweiges halfen. Zum Anfang des 18. Jahrhunderts versuchte man sich auch an Tabakanpflanzungen, doch am Ende wurde die Stadt für ihre Meerrettichfelder bekannt.
Heute ist die Stadt europaweit unter Gartenliebhabern bekannt und genießt einen selbst englischen Gärten vergleichbaren Ruf. Jährlich werden im Frühling in Enköping Zehntausende von Stauden gepflanzt, das Stadtbild ist geprägt von zahlreichen Pocket-Parks und begrünten Flächen. Dieses Engagement reduziert Achtlosigkeit und Vandalismus beträchtlich; von der gesteigerten Qualität des Sozialraums Stadt profitieren Bevölkerung und Touristen.
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