Geschichte
Die erste urkundliche Erwähnung der Stadt Eppingen erfolgte erst im Jahr 985, als die Siedlung durch Otto III. dem Bistum Worms geschenkt wurde. Die Namensendung -ingen lässt aber auf eine Besiedlung in der Völkerwanderung schließen, eventuell während der alemannischen Landnahme im 3. oder 4. Jahrhundert. Auch der Fund fränkischer Reihengräber beim Pfaffenberg belegt eine frühere Ansiedlung.
Im 11. Jahrhundert war Eppingen im salischen, im 12. Jahrhundert im staufischen Besitz. Im Jahr 1188 wurde sie als befestigter Ort (burgum) erwähnt. Vermutliche erfolgte im Jahr 1192 die Erhebung zur Stadt durch Heinrich VI.. Sie wurde 1219 durch Friedrich II. an Markgraf Hermann V. von Baden verpfändet. In der Folgezeit gab es mehrmalige andere Verpfändungen, jedoch blieb das Stadtrecht hierbei unangetastet. Im Jahr 1364 wurde Nieder-Mühlbach und 1372 Ober-Mühlbach erworben.
1435 war die Grundsteinlegung einer neuen, größeren Pfarrkirche. Im Jahr 1462 fiel die Stadt Eppingen, nach dem Sieg der Kurpfalz über die Markgrafschaft Baden, endgültig an die Kurpfalz, doch war sie von 1469 bis ca. 1520 an die Herren von Gemmingen verpfändet. Im 15. und 16. Jahrhundert erlebte Eppingen eine weitere wirtschaftliche Blütezeit. In diesem Zusammenhang wurde 1421 erstmals eine Lateinschule erwähnt.
Ab 1693 befand sich zwischen Eppingen und Stebbach das Hauptlager der deutschen Reichsarmee im Pfälzer Erbfolgekrieg. Dieses stand unter dem Befehl des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden. Von 1695 bis 1697 erfolgte die Errichtung der Eppinger Linien. Im 18. Jahrhundert entstand nördlich der Altstadt das Linsenviertel, eine ärmliche Tagelöhnersiedlung mit Spitalbau.
Im Jahr 1803 fiel Eppingen an das Land Baden, wo es 1813 Sitz eines Bezirksamtes wurde. Die nachfolgende Zeit ist eine Epoche des Städtebaus, die Eppingen bis heute prägt. 1823 entstand das Rathaus, anschließend die als Modellhöfe bezeichneten, gleichartig großzügig gestalteten bäuerlichen Anwesen an den drei Straßen nach Adelshofen, Bretten und Rappenau. Ab 1859 entstand das neoklassizistische Schul- und Behördenviertel. Die Stadt unterhielt die zweitälteste Landwirtschaftsschule in Baden.
Ende des 19. Jahrhunderts wurde Eppingen an das Eisenbahnnetz (1879 Richtung Karlsruhe, 1880 Richtung Heilbronn, 1899 Richtung Heidelberg) angeschlossen.
Im Rahmen einer Verwaltungsneuorganisation wurde 1924 das Bezirksamt Eppingen aufgelöst. Die Stadt wurde dem Bezirksamt Sinsheim zugeordnet, aus dem 1936 der Landkreis Sinsheim hervorging. Im Zweiten Weltkrieg erfolgten durch Beschuss und Fliegerangriffe erhebliche Gebäudeschäden, rund 100 Gebäude wurden total, rund 100 weitere mittel bis schwer beschädigt.
1971 und 1972 wurden insgesamt sechs umliegende Gemeinden (fünf Gemeinden des Landkreises Sinsheim und die Stadt Kleingartach, die bis dato zum Landkreis Heilbronn gehörte) nach Eppingen eingegliedert. Die vergrößerte Stadt Eppingen gehörte zunächst noch weiterhin zum Landkreis Sinsheim, der dann aber im Rahmen der Kreisreform zum 1. Januar 1973 aufgelöst wurde. Eppingen wurde dem Landkreis Heilbronn, der zum Regierungsbezirk Stuttgart gehört, zugeordnet. Damit wird die ehemals badische Stadt Eppingen nunmehr vom württembergischen Stuttgart aus „verwaltet“. Für die Zuordnung z. B. der Kirchen und der Sportvereine hatte dies aber keine Auswirkung, da diese jeweils noch den „badischen“ übergeordneten Dachverbänden (Bistum, Landeskirche, Sportkreis) angehören.
Im Jahr 2000 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Eppingen die 20.000-Grenze. Doch stellte die Stadtverwaltung erst 2001 den Antrag auf Erhebung zur Großen Kreisstadt, was die baden-württembergische Landesregierung dann mit Wirkung vom 1. Januar 2002 beschloss.
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