Geschichte
Obwohl einige Mitglieder des Eifelvereins sich um eine Aufbereitung der Ortsgeschichte bemühen, liegen die Anfänge noch im Dunkeln. In 4 km Entfernung liegt das gemäß Bodenfunden im 2. und 3. nachchristlichen Jahrhundert römisch besiedelte Einruhr; für Erkensruhr ist jedoch per Forschungsstand 2006 weder eine römische, noch eine fränkische Besiedlung nachweisbar.
Die ältesten Gebäude datieren aus dem späten 18. und frühen 19. Jahrhundert. 1791 kaufte der Schultheiß und Friedensrichter Johann Joseph des Berghes aus Monschau an den Quellbächen der Erkensruhr (südlich des heutigen Ortes) Land und erzielte wenig später bereits Erträgnisse aus Schiefer-Abbau. Möglicherweise ist aber der Ort ca. 200 Jahre älter, denn die erste Urkunde über Schiefer-Gruben im Monschauer Land stammt von 1603. Es ist aber unklar, ob dasselbe Gebiet gemeint ist.
Des Berghes, der französisches Personal beschäftigte, verkaufte 1825 die Besitzungen an Grubenmeister Dardenne, der daraufhin bis 1850 das Anwesen Leykaul oberhalb des Tales erbaute, von dem noch Ruinen stehen. Die Schieferstollen - Abbaumengen sind nicht dokumentiert - wurden bis 1948 betrieben, zuletzt von einem Unternehmer aus Einruhr.
Territorial gehörte das Tal der Erkensruhr bis 1815 zum Herzogtum Jülich; im Wiener Kongress erhielt es Preußen (Regierungsbezirk Aachen), seit 1822 war es zur Rheinprovinz gehörig.
Im Zweiten Weltkrieg wurde der Ort weniger in Mitleidenschaft gezogen als die am Westwall belegenen Ortsteile der Gemeinde Simmerath; in Einzelfällen kam es dennoch zu Beeinträchtigungen beim Einmarsch der Amerikaner im Winter 1944/45.
Im Zuge der zweiten Ausbaustufe der Rurtalsperre (1955-1959), nach der das Wasser des Obersees bis über Einruhr hinaus reicht, profitierte auch Erkensruhr, das 4 km vom See entfernt liegt, vom Aufstieg des Tourismus am gesamten Rursee einschließlich Einruhr.
Durch das Gesetz des Landes Nordrhein-Westfalen zur Neugliederung der Gemeinden und Kreise des Neugliederungsraumes Aachen (das so genannte Aachen-Gesetz) vom 14. Dezember 1971 wurde Erkensruhr zur neuen Gemeinde Simmerath zugefügt. Erkensruhr gehörte bis dahin zum Landkreis Monschau und Hirschrott zum Landkreis Schleiden. Die Kreisgrenze war bis 1972 der Bachverlauf der Erkensruhr.
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