Geschichte
Beim städtebaulichen Wettbewerb zur Gestaltung der neuen Siedlung gewannen 1959 die Architekten Walter Schwagenscheidt und Tassilo Sittmann nur einen dritten Preis, wurden aber, nach Überarbeitung des Entwurfs, von Planungsdezernent Hans Kampffmeyer schließlich mit der Planung beauftragt.
1968 wurde die Trabantensiedlung an die erste Linie der neuen U-Bahn angeschlossen. So konnten die Einwohner in kürzester Zeit die Innenstadt erreichen. Gleichzeitig wurden auch mehrere Bildungseinrichtungen gebaut.
Bis 1968 dauerte der Bau der Großsiedlung. Alle Gebäude sind exakt in Nord-Süd- oder Ost-West-Richtung ausgerichtet. Die Fußwege verlaufen getrennt vom Fahrverkehr. Die Siedlung ist durch große Grünflächen in Nachbarschaften gegliedert.
In den siebziger Jahren war die Nordweststadt stets Zielscheibe einer Skandalisierungspolitik der CDU. Sei es die „seelenlose Architektur“, sei es die „linke Kaderschmiede Ernst-Reuter-Schule“, sei es die „Zentralisierung des Einkaufsangebots“, sei es die „unverträgliche Mischung unterschiedlicher sozialer Schichten auf engem Raum“ – alles wurde im Klima des kalten Krieges als sozialistisches Experiment diffamiert. Im Gegensatz zu Großsiedlungen der 60er und 70er Jahre in anderen Städten ist die Nordweststadt heute in deutlich geringerem Maße von sozialen Problemen betroffen und zählt aufgrund der inzwischen ausgewachsenen, früher nur in Ansätzen erkennbaren, umfangreichen Stadtteilbegrünung nicht mehr zu den schlechtesten Gebieten Frankfurts.
Trotz der Kritik gehört die Nordweststadt zu den lebenswertesten Trabantenstädten Deutschlands, was auf einige städtebauliche Grundgedanken zurückzuführen ist, wie etwa genügend Raum zwischen den Häusern für Licht und Sichtachsen, verschiedenste Größen der Häuser, eine vernünftige Verkehrsführung und gerade die soziale Mischung der Bewohner und Benutzer.
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