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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
05.03.2025
05:30
 
 
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»
 

Geschichte

Bereits in römischer Zeit verlief durch das Oberräder Gebiet im Verlauf der Deutschherrenstraße eine Römerstraße über Offenbach (Bernardstraße) zur Römerbrücke in Offenbach-Bürgel und weiter nach Steinheim. Seit etwa 1100 wurden im Wildbann Dreieich Rodungen vorgenommen. 1151 wurde erstmals ein „Rode iuxta [bei] Frankenvurt“ genannt, ob es sich dabei um Oberrad handelt, ist jedoch nicht sicher. Eine urkundliche Erwähnung des Dorfes Oberrad stammt aus dem Jahr 1270, in dem es erstmals namentlich als Rodung „Oberrod“ im Reichsforst Dreieich im königlichen Besitz erwähnt wird. Bald darauf wurde der Ort an den Adel verpfändet. Damals bestand der Ort nur aus wenigen Häusern sowie einer Kirche und hatte etwa 60 Einwohner.

Im Jahr 1311 wurde das – später als „Wasserhof“ bekannt gewordenes – Lehngut als „Strahlenberger Hof“ von Philipp von Falkenstein und Philipp von Münzenberg begründet. Der Hof ging 1601 an den Erzstift Mainz über und 1803 an die Stadt Frankfurt.

1372 erwarb Frankfurt den Stadtwald und löste Oberrad 1425 aus jahrzehntelanger Verpfändung. In diese Zeit fällt der Bau der Oberräder Landwehr im Süden des Ortes. Im 15. Jahrhundert wurde Oberrad ein zu Frankfurt gehörendes Dorf.

Nachdem lange Zeit die Viehzucht in Oberrad dominierte, verlegte man sich ab dem 16. Jahrhundert zunehmend auf Getreide-, Wein- und Obst- und schließlich vor allem auf den Gemüseanbau. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde Oberrad durch seinen ländlichen Charakter und den guten Ruf der Gastronomie zu einem beliebten Ausflugsziel und zum Sommersitz wohlhabender Frankfurter; so traf sich Johann Wolfgang von Goethe mit Marianne von Willemer 1814 und 1815 an der Gerbermühle.

Im Jahr 1866 wurde Oberrad für einige Jahrzehnte eine selbständige Gemeinde im damaligen Landkreis Frankfurt, jedoch schon 1900 wieder nach Frankfurt eingemeindet.

Die elektrische Straßenbahn erreichte den Stadtteil 1884, als die Strecke von der Frankfurter Alten Brücke bis zur Buchrainstraße in Oberrad am 18. Februar eröffnet und am 10. April des gleichen Jahres bis zum Mathildenplatz in Offenbach verlängert wurde. Die Bahn, zu deren Bau sich 1882 die Frankfurt-Offenbacher Trambahn-Gesellschaft gegründet hatte, war bis 1907 in Besitz eines Offenbacher Bankiers namens Weimann.

Die katholische Herz-Jesu-Kirche wurde in den Jahren 1891/93 errichtet.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Oberrad durch britische Bombenangriffe im Oktober 1943 und März 1944 zu 90% zerstört. 1951 begann der Wiederaufbau in größerem Umfang.

Am 23. Juni 2007 um 12:40 Uhr entwickelte sich aus einer lokalen Gewitterzelle über Oberrad ein Tornado, der einen Sachschaden von mehreren hunderttausend Euro anrichtete. Das nur wenige Sekunden dauernde Wetterereignis beschädigte rund um den Buchrainplatz etwa 30 Dächer, sechs Autos und entwurzelte 15 Bäume, von denen einer auf die Oberleitung der Straßenbahn in der Offenbacher Landstraße stürzte. Der Verkehr war für mehrere Stunden unterbrochen.

Basierend auf dem Artikel Frankfurt-Oberrad der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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