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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
27.11.2024
03:51
 
 
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»
 

Geschichte

Die Gründung im Jahre 1687 geht auf die Hugenottenverfolgung in Frankreich zurück. Rund 200.000 der damals 800.000 in Frankreich lebenden Protestanten flohen aus ihrer Heimat. Landgraf Friedrich II. lud sie angeblich mit den Worten „Lieber will ich mein Silbergerät verkaufen, als diesen armen Leuten die Aufnahme versagen“ ein, sich in der Landgrafschaft Hessen-Homburg niederzulassen. Sie gründeten Friedrichsdorf, welches die Hugenotten aus Dankbarkeit nach ihm benannten. Sie brachten Kenntnisse im Textilgewerbe mit und legten damit den Grundstein für ein schnelles wirtschaftliches Wachstum. Zunächst stellten sie Leinen und Feinleinen, ab Mitte des 18. Jahrhunderts auch Strümpfe und schließlich Flanell her. Die wirtschaftliche Prosperität wurde 1771 mit der Verleihung der Stadtrechte gewürdigt.

Als die Textilproduktion gegenüber der Industriefertigung in England nicht mehr konkurrenzfähig war, dominierte das Färben von Textilien, insbesondere das Blaufärben (mit Pflanzenstoffen, Alkohol und menschlichem Urin). Von den ehemals sehr zahlreichen Färbehäuschen sind heute noch 4 erhalten. Kurzfristig wurde auch Leder hergestellt, auch eine Hutproduktion (auch der Homburger) fand in nennenswertem Umfang statt.

Später kam in Friedrichsdorf die Produktion von Zwieback hinzu, welcher sich von anderen damaligen äußerst widerstandsfähigen (harten) Prodiukten sehr vorteilhaft unterschied. Damit waren die Friedrichsdorfer so erfolgreich, dass ihre Stadt den Beinamen „Stadt des Zwiebacks“ erhielt. Aus dem Zwiebackfabrikanten „Emil Pauly“ (und aus seinen Namensbuchstaben) ging Milupa hervor. Die ehemals in Friedrichsdorf befindliche Produktion der Milupa wurde nach Polen verlagert, schließlich auch Vertrieb, Forschung und Marketing.

Der berühmteste Bürger der Stadt war sicherlich Philipp Reis, Physiklehrer am Institut Garnier und Erfinder der elektrischen Übertragung von Sprache, besser bekannt als Telefon. Ihm wurde in Friedrichsdorf ein Museum gewidmet, das in seinem Wohnhaus untergebracht und als „Philipp-Reis-Haus“ bekannt ist. Außerdem wurde die Friedrichsdorfer Gesamtschule (Philipp-Reis-Schule; „PRS“) nach ihm benannt.

Bis zum Ersten Weltkrieg war Französisch die primäre Sprache in Friedichsdorf.

Im Jahre 1916 wurde Dillingen eingemeindet, das erst 1804 gegründet worden war. Seinen Namen übernahm Dillingen von einer Wüstung aus dem Dreißigjährigen Krieg, in deren Gemarkung die Friedrichsdorfer Hugenotten siedelten.

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