Geschichte
Die Bergsiedlungen des Zillertals, darunter auch Fügenberg, gehen auf landwirtschaftliche Kolonialisation im Mittelalter zurück, als der Talboden für die Bewirtschaftung nicht mehr ausreichte. Urkundlich erstmals genannt wird Fügenberg als "Fügerberg" im Jahr 1315. Als nach den Napoleonischen Kriegen im Jahr 1816 im ganzen Zillertal die Tiroler Gemeindeverfassung Geltung bekam, wurden Fügenberg und Pankrazberg zur heutigen Gemeinde Fügenberg zusammengeschlossen.
Seit dem Mittelalter wurde auf dem Gemeindegebiet mehrere Jahrhunderte hindurch nach Bodenschätzen gesucht, unter anderem auch nach Gold und Eisenerz. Die Eisenerzvorkommen im Zillertal waren durch den gestiegenen Eisenbedarf der großen Silber- und Kupferbergwerksbetriebe in Schwaz und Kitzbühel wichtig geworden.
Zwischen 1562 und 1760 gab es neun Stollen an der Südost-Flanke des Bergrückens Grätzenkopf und Samjoch im Öxltal, sowie auch auf der Schwazer Seite. Der Abtransport erfolgte nach Zerkleinerung in Ledersäcken von 60-80 kg mit Saumpferden und Karren zur Eisenhütte nach Kleinboden (Gemeinde Fügen). Die leeren Säcke wurden von großen Hunden wieder hinaufgetragen. Die Produktion an Eisenerz betrug jährlich zwischen 200 und 5000 Tonnen, es waren bis zu 500 Mann in Hütte und Bergbau beschäftigt. Die Knappen erbauten mehrere Kapellen und waren maßgeblich an der Errichtung der Pankratiuskirche beteiligt.
Im September 1999 wurde in 1783 m Höhe der Schaustollen im Öxltal für Besucher geöffnet.
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