Geschichte
Aus alten Dokumenten erfährt man, dass sich vor allem auf der Schmelz Äcker und Weingärten befanden. Die Menschen, die diese Felder bewirtschafteten, waren vermutlich völlig rechtlos und lebten in primitivsten Verhältnissen. Diese Flure lagen fast ausschließlich im Besitz der Kirche, wie sich im Grundbuch von St. Michael zu Wien erfahren lässt.
Nachdem während der zweiten Türkenbelagerung im Jahre 1683 fast alle Orte im Bereich des heutigen 15. Bezirkes zerstört wurden, entstanden zum Teil durch Wiederaufbau der alten Siedlungen fünf Dörfer: Rustendorf, Braunhirschen, Reindorf, Sechshaus und Fünfhaus.
Zu Beginn (bis etwa 1708) befanden sich auf dem Gebiet der heutigen Clementinengasse eine kleine Gruppe von fünf Winzer- und Gärtnerhäusern, die dem Bezirksteil auch den bis heute gültigen Namen verliehen – ähnlich wie bei Dreihaus und Sechshaus.
Das riesige Areal der Schmelz, nördlich der Mariahilfer Straße, bis Ottakring-Neulerchenfeld, diente ab 1847 als Exerzierplatz und wurde bis zu Beginn des 20. Jahrhunderts nicht besiedelt. 1911 gab das Militär zehn Hektar, also ein Fünftel der Schmelz, zur Bebauung frei. Der Bau des ersten Hauses – Hütteldorfer Straße 74 – wurde im Oktober 1911 begonnen. 1912 begann der Bau der Häuser, die heute das sogenannte Nibelungenviertel bilden.
Bereits Ende des 19. Jahrhunderts wurde begonnen Teile der Schmelz nördlich der neuen Westbahntrasse für den Wohnbau zu erschließen, es entstand Neu-Fünfhaus.
Zu Beginn des 18. Jahrhunderts wurde im Gebiet des heutigen Bezirkamtes Gasgasse eine Gewehrfabrik eröffnet. Daneben entstand das erste Gaswerk Wiens und das „Fünfhauser Brauhaus“ mit seinen weitläufigen Gastgärten. Im Jahre 1890 wurde Fünfhaus im Zuge der Eingemeindung der Wiener Vororte zum 15. Bezirk und konnte sich seine Selbstständigkeit bis 1938 bewahren. In diesem Jahr wurde Fünfhaus mit Rudolfsheim zusammengeschlossen.
Basierend auf dem Artikel Fünfhaus der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen