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Deutschland

Bundesrepublik Deutschland

Hauptstadt
Berlin
 
Fläche
357.027 km²
 
Bevölkerung
82.716.000
 
pro km²
232 Einwohner
 
BIP/Einwohner
US-$
 

Datum & Zeit
23.11.2024
12:08
 
 
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»
 

Geschichte

Der Ursprung der Besiedlung von Fürfeld ist unbekannt. Wie das benachbarte Bonfeld lag Fürfeld zur Römerzeit im damals dicht bewaldeten Versorgungsgebiet der römischen Neckarkastelle an einer uralten Handelsstraße. Der Namensbestandteil Feld deutet auf eine frühe Rodung innerhalb des damaligen Waldes hin, die Vorsilbe Für wird von der Föhre abgeleitet, aus deren Stämmen man früh Wegweiser errichtete. In einer Urkunde von 856 ist lediglich vom zum benachbarten Bonfeld gehörigen Eichhäuserhof die Rede, nicht aber von benachbarten Siedlungen. Fürfeld wurde vermutlich also erst nach dem 9. Jahrhundert besiedelt.

Der örtliche Adel, die Herren von Fürfeld, werden mit einem Konrad von Fürfeld im Jahr 1302 erstmals erwähnt. Das Wappen derer von Fürfeld ist identisch mit dem Wappen der Grafen von Neipperg (drei Ringe), so dass eine verwandtschaftliche Beziehung vermutet wird. Noch im 14. Jahrhundert treten die Herren von Helmstatt als Mitbesitzer des Dorfes auf, in dem ein Rittergut bestand, unterhalb dessen sich der älteste Siedlungskern von Fürfeld, das so genannte Städtel, als von Mauern und Türmen umgebener Burgweiler mit eigener Kapelle ansiedelte. Fürfeld hatte aufgrund seiner Lage an der Handelsstraße von Heilbronn nach Frankfurt am Main (Hohe Straße) eine gewisse Bedeutung und erlangte früh das Marktrecht.

Die Herren von Fürfeld starben bereits im 15. Jahrhundert aus und 1427 wurde Peter von Helmstatt vom Hochstift Worms mit den drei Burgen in Fürfeld, Bonfeld und Treschklingen belehnt. Die Kapelle des Ortes wurde im 15. Jahrhundert unter Reinhard von Helmstatt durch einen spätgotischen Neubau ersetzt. Diese dem heiligen Kreuz geweihte Kirche wurde nur von einem Kaplan versorgt, sie war Filiale der Pfarrkirche in Bonfeld. 1496 beklagte sich der Pfarrer von Bonfeld, dass die Bewohner aus Fürfeld die Mutterkirche nur selten besuchten und dass der Ritter den Kaplan zum Predigen ermuntere. Reinhards Söhne, Sebastian und Burkhardt von Helmstatt, verkauften am 21. April 1516 ihren Fürfelder Besitz an die drei noch unter Vormundschaft stehenden Söhne Dietrich, Wolf und Philipp des früh verstorbenen Pleikard von Gemmingen. 1519 fiel Fürfeld nach vollzogener Erbteilung an Philipp von Gemmingen, der spätestens seit 1520 der Lehre Luthers zugetan war. 1521 wurde die Kaplanei in Fürfeld zur selbstständigen Pfarrei erhoben. Der von Phillipp berufene Martin Germanus war ihr erster Pfarrer. Mit seiner Berufung sind die Anfänge der reformatorischen Predigt in Fürfeld schon für das Jahr 1521 bezeugt. Phillipp war es auch, der das burgartige Rittergut bis 1535 zum Schloss umbauen ließ. Das Alte Pfarrhaus in Fürfeld datiert auf 1589, der Ort war bis ins 20. Jahrhundert praktisch rein evangelisch.

Im Mai 1693 wurde das Dorf durch französische Truppen verwüstet und das Schloss niedergebrannt. Unter Johann Dietrich von Gemmingen (1675-1757) erfolgte um 1707 der Wiederaufbau des Schlosses in seiner heutigen Gestalt. In den 1780er Jahren wurde die Chaussee von Steinsfurt zur Posthalterei nach Fürfeld erbaut, die auf diesem Streckenabschnitt die historische Hohe Straße ersetzte und der die heutige B 39 dort folgt.

Die Oberlehensherrschaft des Bistums Worms endete im Jahr 1802. Fürfeld fiel nach dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 an den Landgrafen von Hessen-Darmstadt und durch die rheinische Bundesakte von 1806 als selbstständiger Ort an das Königreich Württemberg, in dem es zunächst zum Oberamt Kirchhausen, ab 26. April 1808 zum Oberamt Heilbronn gehörte. Als Grenzort zum Großherzogtum Baden wurden hier ein Zollamt und eine Poststation unterhalten.

1860 wurde die Poststation ins stärker bevölkerte benachbarte Bonfeld umquartiert, das Zollamt entfiel nach Aufnahme der Neckardampfschifffahrt, dem Bau von Eisenbahnverbindungen und der Errichtung des Deutschen Zollvereins in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts. Zu dieser Zeit wurde auch die alte Kapelle abgerissen und 1872 außerhalb der mittelalterlichen Siedlungsgrenzen ein neogotischer Kirchenneubau errichtet.

1933 wurden 568 Einwohner gezählt, 1939 waren es 533 und Ende 1945 waren es 598. Nach 1945 änderte sich der Charakter des überwiegend landwirtschaftlich geprägten Ortes rasant. Insbesondere die Anbindung an die um 1968 erbaute A 6 machte den Ort attraktiv für Gewerbeansiedlungen. Am 1. Januar 1973 wurde Fürfeld nach Bad Rappenau eingegliedert. Der Ort hatte zu diesem Zeitpunkt 976 Einwohner.

Nach einer in den 1970er Jahren begonnenen Entvölkerung des Ortskerns wurde die Ortsmitte von Fürfeld in den Jahren 1998 bis 2006 umfassend saniert.

Basierend auf dem Artikel Fürfeld (Bad Rappenau) der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
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