Geschichte
Füssens Wurzeln reichen bis in die Römerzeit zurück. Der Ort entwickelte sich an der von Norditalien nach Augsburg führenden Römerstraße Via Claudia Augusta. Ergebnisse aus Grabungen auf dem Füssener Schlossberg ließen Fundamente eines römischen Kastells aus dem fünften Jahrhundert erkennen. Vermutlich hat es aber bereits im Jahre 260 ein römisches Militärlager an dieser Stelle gegeben. Sein Name Foetibus wird als Latinisierung des germanischen fot (Fuß) verstanden. Hieraus entwickelte sich der Name des Ortes über Fozen (1147), Fozin (1188), Fuozzen (1206), Füzzen (1366) zum heutigen Füssen (ab 1424).
Im Jahre 748 richtete Magnus, ein später als Heiliger anerkannter Missionar aus St. Gallen, am Ort eine Zelle ein. Durch Zuzug weiterer Mönche entstand im achten Jahrhundert das nach ihm benannte Benediktinerkloster St. Mang. Um dieselbe Zeit wurde wohl auch ein fränkischer Königshof angelegt. Die spätere Vogtei gehörte anfänglich den Welfen und wurde von 1191 an als eines der welfischen Erbgüter durch Kauf Besitztum der Staufer. Nach deren Aussterben mit dem Tod Konradins in Neapel (1268) fiel das Herzogtum Schwaben an das Reich zurück.
Unterdessen hatte sich am Lech eine Siedlung entwickelt, welche schließlich im 13. Jahrhundert den Umfang einer ansehnlichen Stadt, der damals größten im Allgäu, hatte. Die Verleihung von Stadtrechten ist zwar nicht nachweisbar, doch wird Füssen in einer Urkunde von 1295 als Stadt erwähnt.
Kaiser Heinrich VII. verpfändete für eine Schuld von 400 Mark Silber Gebiet und Ort im Jahr 1313 an den Bischof von Augsburg. Das Pfand wurde nie mehr ausgelöst, sondern durch die kaiserlichen Nachfolger 1314 (Friedrich der Schöne) und 1322 (Ludwig der Bayer) in seiner Existenz akzeptiert. Mit Übertragung der vollen Gerichtsbarkeit durch Kaiser Karl IV. auf das Hochstift und Bistum Augsburg wurde das Gebiet der Reichsvogtei Füssen endgültig Eigentum des fürstlichen Oberhirten.
Von 1486 bis 1505 erbauten die Augsburger Fürstbischöfe das Hohe Schloss über der mittelalterlichen Stadt. Die ehemals spätgotische Burganlage wurde danach zur Sommerresidenz der geistlichen Herren. Im Schmalkaldischen Krieg wurde das katholische Füssen von einer Truppe der oberdeutschen Städte unter dem protestantischen Landsknechtführer Sebastian Schertlin von Burtenbach am 10. Juli 1546 besetzt. Die heutige Klosterkirche entstand in den Jahren 1701-1726.
Am 22. April 1745 erlangte der Ort kurzzeitig überregionale Bedeutung. Im Frieden von Füssen erklärte Bayerns Kurfürst Maximilian III. Joseph den Verzicht auf zuvor geltend gemachte österreichische Erbansprüche und besiegelte damit auch das Ende versuchter bayerischer Großmachtpolitik. Bayern war nun aus dem von seinem Vater, Kaiser Karl VII. Albrecht, ausgelösten Österreichischen Erbfolgekrieg ausgeschieden. Am 6. Mai 1782 nächtigte Papst Pius VI., aus Augsburg kommend, im Hohen Schloss auf seiner Rückreise von Wien nach Rom.
Als Folge der Säkularisation wurde Füssen nach dem Reichsdeputationshauptschluss 1803 Teil des Kurfürstentums Bayern. Eine Ausnahme bildete zum Einen das Barfüßerkloster, welches 1803 beim Deutschorden verblieb und von diesem 1805 an Bayern abgetreten wurde, zum Anderen St. Mang, das an das Fürstenhaus Oettingen-Wallerstein fiel und erst 1806 zu Bayern kam.
Eine besondere Bedeutung erlangte Füssen mit dem hier angesiedelten Spezialhandwerk der Lautenmacher und Geigenbauer. So gilt Füssen als die Wiege des gewerbsmäßig betriebenen Lautenbaus in Europa. 1562 wurde hier auch die erste Lautenmacher-Zunft Europas gegründet.
Heute ist die Region um Füssen eine touristische Hochburg, bekannt als Königswinkel. In unmittelbarer Nähe stehen die Königsschlösser Neuschwanstein und Hohenschwangau.
Ebenfalls bekannt über die Grenzen Deutschlands hinaus wurde Füssen durch die nationalen und internationalen Erfolge des heimischen Eishockey-Clubs EV Füssen.
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