Geschichte
Der Name Fußach wird erstmals 840 als Fossonas genannt (Steuerverzeichnis des Klosters Pfäffers). Das Dorf, 1090 in einer Urkunde Villa Fozzaha genannt, hatte seine erste Blütezeit im Mittelalter.
Fußach war damals einer der wichtigsten Warenumschlagplätze im Bodenseeraum. Bereits im 11. Jahrhundert standen Schiffleute und Fuhrleute aus Fozzaha oder Fuozza, wie der Name auch geschrieben wurde, in den Diensten verschiedener Grafen, Fürsten und Klöster Süddeutschlands.
Schon im 15. Jahrhundert lag der Transport von Waren und Reisenden zwischen Lindau und Mailand in den Händen der Botenanstalt Spehler & Vis (Weiss). Diese hatte ihren Sitz in Fußach und aus ihr ging 1823 die Spedition Gebrüder Weiss hervor. Ursprünglich besorgten Reiter den Postverkehr, später wurden auch Waren und schließlich Fahrgäste befördert.
An die Blütezeit des Transportwesens in Fußach erinnert noch die Zuschg, die Lagerhalle für den Warenumschlag, die 1795 anstelle der früheren Holzhalle erbaut wurde.
Der berühmteste Fahrgast war Johann Wolfgang von Goethe. Er trat den Rückweg von seiner ersten Italienreise mit dem Mailänder Boten an und nächtigte am Montag, dem 12. Juni 1788, im Gasthaus Krone in Fußach, neben der Kirche. Um das Jahr 1850 ging die Hochblüte der Gemeinde zu Ende. Der Bau des Bregenzer Hafens, vor allen Dingen aber die Bahnlinie Lindau-Bregenz und der Bau der Arlbergstrecke (Tunnelfertigstellung 1884) warfen Fußach wirtschaftlich zurück. Landwirtschaft und Fischerei waren nun die hauptsächlichen Erwerbsquellen.
An die Burg zu Fußach erinnert lediglich noch der „Burghügel“. 1390 starb Graf Rudolf, der letzte des Geschlechtes derer von Montfort-Feldkirch, auf dieser Burg. Er hatte seinen Besitz zuvor an die Habsburger, also an Österreich abgetreten. Ein Vogt verwaltete die Burg im Auftrag der Habsburger. Im Appenzellerkrieg von 1460 wurde die Burg zerstört, wieder aufgebaut und 1799 ganz abgetragen. Die Steine wurden zum Bau des Blum’schen Hauses und der Mühlwuhr verwendet.
Als selbständige politische Gemeinde entstand Fußach im Jahr 1772 mit damals rund 400 Einwohnern durch die Gemeindeteilung von Höchst.
1938 bis 1945 wurden die drei Rheindeltagemeinden Fußach, Höchst und Gaißau zwangsweise zur Gemeinde Rheinau zusammengelegt. Sofort nach dem Zweiten Weltkrieg erhielt Fußach die politische Selbständigkeit zurück.
Die Hochwassergefahr war früher eine der Hauptsorgen der Rheindeltagemeinden. Von den vielen Rheinüberschwemmungen waren die folgenschwersten die der Jahre 1817, 1834, 1868, 1888 und 1890. Mit der Schaffung des Fußacher Rheindurchstiches im Jahre 1900 wurde ein wirksamer Schutz gegen Rheinüberschwemmungen erreicht. Dies brachte Fußach um die direkte Verbindung zum Bodensee, denn die Dornbirner Ache, bis dahin Zufahrt zum Fußacher Hafen, wurde in ein anderes Bett gelegt und parallel zum neuen Rhein in den Bodensee geleitet. Wo ehemals der See eine Tiefe von 40 Meter hatte, wächst heute Auwald und steht eine Ferienhauskolonie (Schanz).
Von 1805 bis 1814 gehörte der Ort zu Bayern, dann wieder zu Österreich.
1964 wurde die Fußacher Werft Schauplatz der so genannten Fußachaffäre, einer verhinderten Schiffstaufe, die überregionale politische Wirkungen hatte.
Am 31. Dezember 2002 hatte die Gemeinde 3.607 Einwohnern. Der Ausländeranteil lag 2002 bei 14,5 %.
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