Geschichte
Die Stadt wurde im 2. Jahrhundert v. Chr. von griechischen Siedlern zwischen den Flüssen Joechwara and Gagripsch als Triglite gegründet. Es entstand ein kleiner Handelshafen. Zu Beginn des 1. Jahrhunderts kam die Stadt unter römische Kontrolle und erhielt den Namen Nitika. Die Römer bauten eine Festung, verteidigten die Stadt erfolgreich gegen die Goten. Im 6. Jahrhundert wurde unter byzantinischer Herrschaft eine der ersten christlichen Kirchen in der Region errichtet.
Der heutige Name Gagra wurde erstmals 1308 auf einer Landkarte des Italieners Pietro Visconti erwähnt. Im 12. Jahrhundert bauten die genuesische und venezianische Kaufleute Gagra zu einem Stützpunkt für den Handel mit Holz, Honig und Sklaven aus. Im 16. Jahrhundert eroberten die ottomanischen Türken die Stadt. Im 18. Jahrhundert kam es zu einem drastischen Niedergang. Die Stadt galt als gewalttätiges Piratennest. 1801 wurde Gagra Teil des Russischen Reichs. Im 9. Russischen Türkenkrieg 1877 und 1878 wurde die Stadt von türkischen Truppen zerstört, die Bevölkerung in die Türkei umgesiedelt.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gestaltete Peter von Oldenburg, ein Schwager des russischen Zaren, die Stadt zu einem Elite-Urlaubsort um. Er wollte ein "russisches Monte-Carlo" errichten, das die Abwanderung des russischen Geldadels ins Ausland stoppen sollte. Für drei Millionen Rubel aus der Staatskasse entstanden ab 1902 mehrere Spielbanken, ein prächtiger Kurpark, ein Palast, ein Wassersanatorium, ein Hotel im norwegischen Baustil und ein Wiener Luxusrestaurant. Gemeinsam mit seiner Frau Olga Alexandrowna Romanowa verlebte Oldenburg die Sommer in Gagra, organisierte große Feste und Militärparaden. Er pflanzte Palmen, Agaven, Zypressen, Zedern, Magnolien, Zitronen- und Orangenbäume, importierte Papageien und Affen. Gagra entwickelte sich zum Tummelplatz der russischen High Society. Ab 1911 legten deutsche Kreuzfahrtschiffe an.
Nach der Oktoberrevolution gründeten abchasische Kommunistern die Republik von Gagra, führten Massenverhaftungen durch, enteigneten die alten Besitzer. Vergeblich versuchte ein französisches Schwadron Gagra zu erobern. 1919 wurde Gagra per Dekret ein sowjetischer Urlaubsort. Im Zweiten Weltkrieg beherbergte es verletzte russische Soldaten. Nach 1945 wurde die Stadt mit neuen Sanatorien ausgerüstet und wuchs enorm.
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