Geschichte
Eine Besiedelung des Gebietes ist aufgrund von Ausgrabungen von Hügelgräbern und den darin gefundenen Fundstücken bis in das 2. Jahrhundert v. Chr. nachweisbar. Die erste urkundliche Erwähnung findet Gaißach im Jahre 817 als Kaizahu. Aus Kaizahu über Keizan, Kazzah, Gaizah entwickelte sich im Laufe der Zeit der heutige Ortsname. Die Kaizahu sollen ein frühes Herrengeschlecht der Urhofmark Gaißach gewesen sein. Das Gebiet des heutigen Gaißach wurde bereits in der zweiten Hälfte des 8. Jahrhunderts gerodet und systematisch besiedelt. Mit beschränktem Nutzungsrecht ließen sich hier zunächst Bauern und Handwerker nieder.
Um 1300 war der Isarwinkel komplett besiedelt und die Ortschaften und Fluren weisen ihre Züge auf, wie sie sich bis heute erhalten haben. Im 16. Jahrhundert gab es in Gaißach bereits 125 Höfe, die im Besitz von etwa 10 Grundherren waren, sowie 12 freie Bauern. Wie der gesamte Isarwinkel, hatte auch Gaißach unter dem Dreißigjährigen Kriege zu leiden und fast die gesamte Bevölkerung wurde von der Pest dahin gerafft. Zuvor halfen die Gaißacher noch den Tölzern, Tölz gegen die Schweden zu verteidigen.
Während des Österreichischen Erbfolgekrieges fällt 1742 Oberst Trenk mit seinen plündernden und raubenden Panduren in den Isarwinkel ein. Weil ein Gaißacher einen seiner Generäle ermordet haben soll, lässt Trenk am 22. Mai 1742 28 Anwesen in Gaißach niederbrennen und 10 Unschuldige töten. Durch einen Zusammenschluss von Isarwinkler Bauern werden die Panduren später wieder vertrieben.
Gleichsam als Mahnmal existiert seit dem die "Kapelle zum abgebrannten Kreuz" im Ortsteil Puchen.
1818 wurde Gaißach im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern eine selbstständige politische Gemeinde. Als 1924 die Eisenbahnstrecke von Bad Tölz nach Lenggries ausgebaut wird, erhält nun auch Gaißach seinen Anschluss an das Schienennetz. Bei der Gemeindegebietsreform 1976 blieb Gaißach auf eigenen Wunsch eine selbstständige Gemeinde.
Basierend auf dem Artikel Gaißach der freien Enzyklopädie Wikipedia unter der GNU Free Documentation License.
Quelle | Autoren und Artikelversionen